In den sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook oder Instagram gehen die Screenshots von Eintrittskarten für das Duell von Eintracht Frankfurt gegen den FC Barcelona zu völlig überzogenen Preisen umher. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
Mieses Geschäft mit Barca-Tickets
1.200 Euro etwa verlangt ein Fan für einen Platz beim Europa-League-Viertelfinale auf der Gegentribüne im Unterrang - ungefähr also die 20 bis 25fache Summe dessen, was er dafür bezahlt hat. Die Empörung ist nicht nur bei den Anhängern, die komplett leer ausgingen, groß. Vorstandssprecher Axel Hellmann stellte via Twitter sofort klar: „Wir sind hinterher. Keine Sorge...“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)
Eintracht hätte gegen Barcelona 250.000 Tickets verkaufen können
Es sind Dimensionen, die in Frankfurt jeden bislang gekannten Rahmen sprengen. Gegen den FC Bayern München oder im Europa-League-Halbfinale gegen den FC Chelsea hätten die Hessen das Stadion zweimal füllen können. Doch gegen Barcelona wäre die bei internationalen Partien rund 48.500 Zuschauer fassende Arena fünfmal ausverkauft.
Die Eintracht hatte so etwas zuvor schon vermutet. Hellmann kündigte daher bereits in der Ankündigung vor Start des Kartenverkaufs an: „Wer seine Eintrittskarte gegen den FC Barcelona an den Schwarzmarkt oder eine Drittplattform verkauft, wird dauerhaft vom Bezug von Eintrittskarten ausgeschlossen und verliert seine Dauerkarte.“
Justiziar Philipp Reschke bestätigte auf SPORT1-Nachfrage: „Das machen wir seit vielen Jahren so. Wir haben eine Firma, die den Markt im Blick hat. Für diejenigen, die wir entdecken, hat das Konsequenzen.“
Eintracht geht hart gegen Ticketverkäufe auf dem Schwarzmarkt vor
Reschke stellte klar: „Wer das macht, der ist raus und braucht nicht mehr bei uns auftauchen. Diese Personen gehören nicht mehr zu denen, bei denen wir in einer moralischen Verpflichtung stehen, wenn sie ein Ticket haben wollen.“ Die Unterbindung im ersten Schritt sei dabei aber schwieriger als die Ahndung.
„Vieles spielt sich bei den Ebay-Kleinanzeigen ab. Wir haben daher zunächst kaum eine Möglichkeit, diesen Verkauf direkt zu unterbinden“, erklärte der Anwalt. Erst im Nachhinein lasse sich feststellen, wer diesen illegalen Weg gegangen ist. Eine Auffälligkeit verriet Reschke: „Die meisten Karten wurden schon gehandelt, bevor der offizielle Verkauf überhaupt gestartet hat.“

Wer finanziell profitieren will, wird verlieren
Die Eintracht kann den Kreis einengen, weil es sich um Personen handeln muss, die eine Karte sicher haben – Dauerkartenbesitzer also oder noch Mitarbeiter von Firmen, mit denen die Eintracht eng zusammenarbeitet.
Es ist ein mieses Geschäft mit Tickets und ein Schlag ins Gesicht der Fans, die sich viele Stunden und Tage vergeblich um Karten für das Jahrhundertduell der Eintracht bemüht haben.