Am 7. März 2020 waren die Ultras von Eintracht Frankfurt letztmals im Stadion.
Die Rückkehr der Eintracht-Ultras
Bei Bayer Leverkusen verloren die Hessen mit 0:4 - und zu diesem Zeitpunkt hätte wohl noch niemand damit gerechnet, wie einschneidend die Corona-Pandemie für alle Menschen tatsächlich wird.
Doch nach ziemlich genau zwei Jahren folgte im Hinspiel des Europa-League-Achtelfinales bei Real Betis Balompie die Rückkehr. (BERICHT: Schlitzohr-Tor von Kostic - SGE feiert magische Nacht)
Ultras Frankfurt kehren nach zwei Jahren zurück
Und von Beginn an machten sich die rund 300 Ultras der Eintracht inmitten der restlichen Anhänger lautstark bemerkbar. Sofort war eine Einheit auf den Rängen erkennbar.
Ein zunächst angedachter Fanmarsch von der Kathedrale im Herzen der Stadt von Sevilla über die Hauptstraße zum rund drei Kilometer entfernten Estadio Benito Villamarin fand zwar nicht statt. Die Polizei erteilte dafür SPORT1-Informationen zufolge keine Genehmigung.
Anhänger von Eintracht Frankfurt und West Ham geraten aneinander
Somit führte der Weg zum Stadion nur über kleine „Nebengässchen“. Nach Abpfiff wurden die Ultras von der Polizei zurück in die Stadt begleitet. Dabei kam die Gruppe an einem Irish Pub vorbei, in der sich Anhänger von West Ham United aufhielten.
Die Fans des englischen Klubs warfen mit Gegenständen nach den Frankfurter Anhängern, die sich daraufhin wehrten. Nach SPORT1-Informationen war es dann aber die Polizei, die rasch einschritt und die Ausschreitungen nicht größer werden ließ. Es habe nach Auskunft des spanischen TV-Senders LaSexta dennoch Verletzte gegeben.
Der Premier-League-Vertreter West Ham tritt am Donnerstagabend in der Europa League beim FC Sevilla an, dem großen Ortsivalen des Frankfurter Gegners Real Betis.(DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
Von solchen Szenen war vor dem Anpfiff der Begegnung noch wenig zu spüren. Rund 90 Minuten vor Anpfiff der Frankfurter Partie füllte sich der mit insgesamt 3.000 Anhängern ausverkaufte Block im obersten Ranges der Arena. Während die spanische Anhängerschaft erst kurz vor Start der Partie einmarschierte, hatten sich die Eintracht-Fans bereits warmgesungen.
Die Profis machten vor ihrem Aufwärmprogramm einen kurzen Abstecher in Richtung Kurve und applaudierten den Fans zu. Präsident Peter Fischer genoss das Comeback ebenfalls, er feierte zusammen mit dem eigenen Anhang.
Sow schwärmt von der Stimmung
Mittelfeldspieler Djibril Sow, der gegen Betis überragend performte, schwärmte nach dem 2:1-Sieg in Andalusien: „Ich kenne die Stimmung schon aus meinem ersten Jahr. Wir haben das sehr vermisst, davon leben wir. Da holst du dir als Spieler die letzten Prozentpunkte für so eine Partie.“
Auch die Gastgeber waren tief beeindruckt von den lautstarken Frankfurter Fans. Sie zückten die Smartphones und machten viele Fotos und Videos vom farbenfrohen Gästeblock der Hessen.
Als sich die mit rund 37.000 Zuschauern besuchte Arena leerte, gab es weitere prickelnde Momente. Erst feierten Fans und Spieler gemeinsam den verdienten Erfolg. Anschließend gingen die Schals in die Höhe und der Vereinssong „Im Herzen von Europa“ schallte durch das weite, inzwischen nur noch von Eintracht-Fans besetzte, Rund. Der Hinspielerfolg: Er wurde nach Sonnenuntergang bei noch immer milden 15 Grad ausgiebig genossen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)
Trainer Oliver Glasner genoss diese Momente ebenfalls.
„Wenn die Fans ihre Lieder in der Europa League singen, dann ist das sehr schön. So etwas gibt es nur im Fußball. Diese Begeisterung nehme ich mit“, freute sich der Trainer: „Das ist der emotionale Lohn für uns.“