"Arsenals Saison in Trümmern", titelte die Daily Mail durchaus passend in der Nacht.
Wie geht es bei Arsenal weiter?
Das Ertönen des Schlusspfiffs im Emirates Stadium am späten Donnerstagabend muss sich für den FC Arsenal auch wie ein Abpfiff der kompletten Saison angefühlt haben (Service: Ergebnisse und Spielplan der Europa League).
Die Gunners kamen gegen den FC Villarreal im Halbfinal-Rückspiel der Europa League nicht über ein 0:0 hinaus. Nach dem 1:2 im Hinspiel in Spanien bedeutete das Ergebnis das enttäuschende Aus - und außerdem erlosch die letzte Hoffnung, die Horror-Saison doch noch irgendwie zu retten.
Das wäre nur noch mit einem europäischen Titel möglich gewesen. Dass diese Chance den Nordlondonern gerade durch den Ex-Coach verbaut wurde, ist eine weitere Pointe.
Kann sich Arteta im Amt halten?
Unai Emery wurde im November 2019 beim FC Arsenal entlassen. Das zeigt, dass er Klub nicht erst seit ein paar Wochen in der Krise steckt, sondern seit Jahren den eigenen Ansprüchen hinterherhechelt. Ungefähr eineinhalb Jahre später steht Emery mit Villarreal völlig überraschend im Europa-League-Finale - und der aktuelle Arsenal-Coach Mikel Arteta nicht.
Der Spanier hat mit den Gunners in der letzten Saison den FA Cup gewonnen. Das brachte ihm viel Kredit ein. Es ist aber ungewiss, ob dieser hoch genug ist, um solch eine Saison im Amt zu überstehen.
In der Premier League steht Arsenal nur auf Rang neun. Im FA Cup gab es ein frühes Aus. Nach dem Ausscheiden in der Europa League steht eine Saison ohne internationales Geschäft an. Rang sechs ist in der Liga kaum mehr zu erreichen. Ein Szenario, das zum ersten Mal seit 25 Jahren eintreten wird. (Service: Tabelle der Premier League)
Arteta: "Sind am Boden"
"Wir sind natürlich am Boden, sind echt enttäuscht", sagte Arteta nach dem Schlusspfiff gegen das gelbe U-Boot: "Aber wir müssen Villarreal auch gratulieren. Wir haben bis zur letzten Minute alles versucht, in der Summe hätten wir das Finale auch verdient gehabt. Aber wir haben unsere Chancen einfach nicht genutzt:"
Tatsächlich scheiterte Pierre-Emerick Aubameyang gegen Villarreal gleich zweimal am Pfosten. Trotzdem war die Partie aus vielerlei Hinsicht ein typisches Arsenal-Spiel der Saison.
Die Gunners hatten in den meisten Aktionen kaum Tempo und machten zu viele Fehler. In der Defensive wirkten sie nie komplett sattelfest, auch wenn Villarreal das letztlich nicht nutzen konnte.
Trotz Offensivstars wie Aubameyang, Nicolas Pépé und Alexandre Lacazette gelang den Gunners kein Treffer - mal wieder. In der Premier League hat Arsenal in 34 Spielen 46 Tore erzielt. Ebenfalls viel zu wenig für ein solches Team.
Arteta hat es offenkundig nicht geschafft, das beste aus seinen Stars herauszuholen. Eine zweite Chance bekommt er wohl nicht.
Macht Aubameyang den Abflug?
Das gilt wahrscheinlich auch dann, wenn er Arsenal-Coach bleiben sollte.
Aubameyang ist eigentlich zu gut für eine Mannschaft, die nicht international spielt. Für Lacazette und Pépé gilt gleiches, doch bei ihnen hat Arsenal vielleicht bessere Chancen auf eine Weiterbeschäftigung.
Wenn Kapitän Aubameyang geht, ist ein kompletter Umbruch nicht ausgeschlossen. In der nächsten Saison könnte der FC Arsenal ein komplett neues Gesicht haben. Selbst ein Abgang des deutschen Keepers Bernd Leno ist nicht auszuschließen.
Ohne internationales Geschäft gibt es bei einem Klub wie Arsenal wenig Argumente. Das weiß auch Arteta.