Mit Glück und Geschick wieder auf Kurs: Eintracht Frankfurt hat in der Europa-League-Gruppenphase trotz einer mäßigen Leistung den ersten Sieg eingefahren.
Eintracht erkämpft ersten Sieg
Der Halbfinalist des Vorjahres gewann bei Vitória Guimaraes aus Portugal mit 1:0 (1:0) und rehabilitierte sich damit für die deutliche 0:3-Heimpleite zum Auftakt gegen den FC Arsenal.
"Sie haben vor allem den Kampf angenommen", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic anschließend bei RTLNitro: "Es war kein einfaches Spiel, kompliziert sogar teilweise. Wir haben uns nicht so gut aus den Situationen befreit. Aber wenn es wirklich brenzlig war, war immer einer da. Wir brauchen jeden in dieser Mannschaft."
"Wir haben gegen einen guten Gegner gespielt", meinte Sebastian Rode. "Es war eine wilde Partie. Wir sind nie so richtig reingekommen. Am Ende müssen wir glücklich über den Sieg sein. Mund abputzen, drei Punkte mitnehmen."
Matchwinner war Verteidiger Evan N'Dicka (36.), der per Kopf nach einer Ecke traf. Die Partie hatte mit einer kurzen Verspätung begonnen, nachdem am Rande des Frankfurter Fanblocks Tumulte zwischen Fans beider Lager ausgebrochen waren.
Trainer Adi Hütter hatte in Guimaraes zu Beginn auf sein portugiesisches Sturmduo mit Goncalo Paciencia und Andre Silva gesetzt, der Niederländer Bas Dost wurde erst im zweiten Durchgang eingewechselt. Damit wies die Eintracht in der Startelf kurioserweise einen Portugiesen mehr auf als der Gegner, der mit gleich vier Brasilianern dafür aber zumindest auf dem Papier viel Offensivgeist versprach. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
"Wir haben ihnen zu viel Raum gegeben. Wir hatten es schwer, aber das Tor nach der Ecke hat uns gutgetan", analysierte André Silva bei DAZN.
Eintracht im Glück
Die erste richtig gute Torchance in einer munteren Anfangsphase hatte dennoch Frankfurt. Silva (3.) zielte nach einer scharfen Hereingabe jedoch deutlich über das Tor. Mit zunehmender Spieldauer übernahm dann Guimaraes die Kontrolle über das Geschehen. So hatte die Eintracht letztlich Glück, dass eine Direktabnahme von Leo Bonatini (16.) nur an den Pfosten klatschte.
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Danach verflachte die Partie. Echte Tormöglichkeiten gab es auf beiden Seiten kaum noch, ehe eine Standardsituation den Frankfurtern etwas unvermittelt in Front brachte. Verteidiger N'Dicka setzte nach einer Ecke gegen gleich zwei Gegenspieler durch und köpfte den Ball aus gut fünf Metern ein. In die Pause gingen die Gäste somit mit einer etwas glücklichen Führung. (Spielplan und Ergebnisse)
Eintracht-Abwehr gefordert
Nach der Pause sah sich die Eintracht zu Beginn überwiegend in die Defensive gedrängt. Die Abwehr um den starken N'Dicka und Torwart Frederik Rönnow, der den wegen einer Schulter-OP bis zum Jahresende ausfallenden Nationaltorwart Kevin Trapp erstmals vertrat, mussten mehrfach gefährliche Situationen entschärfen.
"Es war ein perfekter Tag für mich", erklärte Rönnow bei RTLNitro. "Zu Null zu spielen ist immer schön. Es war eine starke Mannschaftsleistung. Vielleicht nicht unser bestes Spiel, aber wir haben es mit einer guten Defensive nach Hause gekämpft." Er brauche noch ein paar Spiele, um wieder komplett reinzukommen, aber "jetzt glaube ich wieder an mich."
Die Eintracht verlegte sich aufs Kontern. Beim Durchbruch von Filip Kostic musste Guimaraes-Keeper Miguel Silva Kopf und Kragen riskieren. Mit den Einwechselungen von Dost und Daichi Kamada wollte Hütter anschließend die Offensive noch einmal beleben und auf die Vorentscheidung drängen. (Tabellen der Gruppen A bis L)
Kostics Kopfball nach Kamada-Flanke kratzte Keeper Silva jedoch von der Linie, sodass die Partie bis in die Schlussphase hinein spannend blieb.