Schon vor dem als Hochrisiko-Spiel eingestuften Duell zwischen Schalke 04 und PAOK Saloniki in der UEFA Europa League (LIVE ab 21.05 Uhr im TV, in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) ist es zu mehreren Ausschreitungen in der griechischen Stadt gekommen.
S04-Fans randalieren vor PAOK-Spiel
Bereits in der Nacht zu Donnerstag musste die Polizei eingreifen, es kam zum Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken. Laut dpa bestätigten die griechischen Behörden, dass zuvor "sichtlich betrunkene" Schalke-Anhänger die Sicherheitskräfte mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen hatten.
Schalke Manager Christian Heidel sprach bei SPORT1 von "bedauerlichen Vorfällen, die keiner gutheißen kann".
Cafe in Thessaloniki zerstört
"Wir wissen bislang von einer Festnahme eines Schalke-Fans", erklärte der Fanbeauftragte Daniel Koslowski dem Westfälischen Anzeiger.
Am Donnerstagmittag zogen dann vermummte Anhänger der Königsblauen durch das Stadtzentrum, laut der Nachrichtenagentur AP lieferten sich rund 150 von ihnen erneut Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Zudem wurde laut übereinstimmenden Medienberichten ein Cafe in Thessaloniki von Schalker Ultras angegriffen, die Glasfront des Cafes dabei komplett zerstört. Der Besitzer erklärte dem Westfälischen Anzeiger, es habe keinen Grund für die Attacke gegeben, eine Person habe eine Platzwunde am Kopf erlitten.
Rivalität mit Historie
Die Auseinandersetzungen haben eine delikate Vorgeschichte: Nachdem Schalker Ultras beim Aufeinandertreffen im August 2013 eine mazedonische Flagge gezeigt hatten, stürmte die Polizei aus Furcht vor Ausschreitungen der PAOK-Anhänger den Schalker Fanblock in der Gelsenkirchener Nordkurve, um die Fahne zu entfernen. 89 Personen wurden dabei verletzt.
Nun haben sich für die Partie in Thessaloniki einige Schalker Problem-Fans angekündigt. 62 von ihnen wurden auf dem Flughafen Friedrichshafen am Bodensee von der Bundespolizei kontrolliert. Drei Personen wurde die Ausreise untersagt, die Pässe eingezogen.
1400 Schalke-Fans in Griechenland erwartet
Den friedfertigen mitgereisten Anhängern der Königsblauen empfahl Schalke, "in der Stadt auf jegliche S04-Fanartikel zu verzichten und nicht als größere Gruppe aufzutreten". Vom Versuch, auf eigene Faust und nicht auf dem von der Polizei vorgeschriebenen Weg zum Stadion zu gelangen, werde "dringendst abgeraten".
Heidel erklärte vor Anpfiff der Partie auf SPORT1, er habe "selten so viel Polizei bei einem Fußballspiel gesehen".
Sportlich möchte Schalke den Positiv-Trend der vergangenen Woche bestätigen und mit einem guten Auswärtsresultat die Grundlage für das Weiterkommen legen.