Das Aus im Viertelfinale bei der Heim-EM gegen in diesem Sommer ließ auch Joshua Kimmich aufgewühlt zurück. Das offenbar der Kapitän der DFB-Auswahl nun in einem Beitrag für die FAZ.
Warum Kimmich nicht schlafen konnte
„Gar nicht zu schlafen kommt bei mir so gut wie nie vor. In diesem Sommer aber schon. In der Nacht nach dem Viertelfinale. Gegen Spanien. Dem für mich emotionalsten Länderspiel, das ich bislang bestreiten durfte. Und zu dem wir alle gerne noch mal antreten würden“, schrieb Kimmich über das 1:2 nach Verlängerung gegen den späteren Europameister: „Aber das geht nicht. Gut gespielt, alles reingehauen und trotzdem ausgeschieden. Zuhause. Bei der Heim-EM. Damit mussten wir alle erstmal umgehen.“
Kimmich verriet auch etwas über die Stimmung im Team nach dem Spiel: „Und da saßen wir dann und haben geredet. Manche sogar, bis es hell wurde und die ersten schon wieder zum Frühstück gekommen sind. Mit einer seltsamen Stimmung zwischen maximal enttäuscht und irgendwie besonders.“
„Besonders war unser Miteinander“
Das Turnier wird Kimmich besonders wegen einer Sache immer in Erinnerung behalten: „Besonders war während der ganzen Zeit vor allem unser Miteinander. Jeder hat sein Ego zurück - und sich selbst in den Dienst der Mannschaft gestellt. Wir waren fokussiert, aber dennoch irgendwie entspannt. Wir haben hart gearbeitet und trotzdem Spaß gehabt. Während der Busfahrten, im Hotel vor den Spielen und vor allem in unserem eigenen kleinen Zuhause in Herzogenaurach. Wir haben viel Zeit gemeinsam verbracht, zusammen die Spiele geschaut und einige von uns sogar ihren grünen Daumen entdeckt.“
Laut Kimmich seinen während der EM „Freundschaften entstanden. Unsere Familien haben uns zwischen den Spielen besucht und unterstützt. Ich bin dankbar, dass sie diese Stimmung miterleben und Teil der Gruppe sein konnten. Sie können jetzt besser verstehen, was diesen Spirit bei der Nationalmannschaft ausmacht und warum wir alle unbedingt ein Teil davon sein wollen“.
Kimmich richtete sich auch an die Fans und lobte: „Die Stimmung im Land hat uns getragen. Die Bilder der Fanmärsche haben uns gepusht. Bei jedem unserer Spiele hat die Hütte gebrannt: in München, Frankfurt, Dortmund und Stuttgart. Die Emotionen, das Adrenalin, das Gefühl, in diesen Momenten im Trikot für Deutschland auf dem Rasen zu stehen, das kann man mit Worten nicht beschreiben. Ich zumindest nicht.“