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Tuchel hat es längst gewusst!

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Tuchel hat es längst gewusst!

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Tuchel hat es längst gewusst

Laute Pfiffe, markante Locken, vorschnelle Kritik, trockene Reaktionen und immer wieder bärenstarke Leistungen: Marc Cucurella war eine der prägenden Figuren der EM. Thomas Tuchel sah die Entwicklung kommen.
Nach dem packenden Finale feierte ein Fan, der Marc Cucurella veblüffend ähnelt, den EM-Sieg Spaniens gegen England in einem ausgelassenen Jubel.
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Laute Pfiffe, markante Locken, vorschnelle Kritik, trockene Reaktionen und immer wieder bärenstarke Leistungen: Marc Cucurella war eine der prägenden Figuren der EM. Thomas Tuchel sah die Entwicklung kommen.

Rein optisch fällt Marc Cucurella sofort auf, seine markante Lockenfrisur ist ein echter Hingucker. Aber auch akustisch hob sich der 25-Jährige bei der Europameisterschaft deutlich von seinen spanischen Kollegen ab - zumindest im Halbfinale und dem folgenden Endspiel.

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Jedes Mal, als er die Kugel berührte, pfiffen die deutschen Fußballfans laut durchs ganze Stadion. Er wurde den Ruf als Buhmann einfach nicht los.

Cucurella wird zum roten Tuch für Deutschland-Fans

Sein vermeintliches Handspiel im Viertelfinale gegen Deutschland, das der englische Schiedsrichter Anthony Taylor zur Verwunderung vieler Fans ungeahndet ließ, haben sie hierzulande nicht vergessen. Dabei wird es der sportlichen Leistung bei diesem Turnier in keinster Weise gerecht, ihn nur auf die Hand-Szene und seine Frisur zu reduzieren.

Während Cucurella Fußball-Deutschland gegen sich aufbrachte, vereinte er sein eigenes Land hinter sich. Er machte mit Alejandro Grimaldo einen der besten Spieler der Bundesliga vergessen und schwang sich zu neuen Höhen auf.

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Was Cucurella potenziell leisten kann, erkannte einer übrigens schon recht früh: Thomas Tuchel. Als Coach des FC Chelsea holte er den Linksfuß 2022 für 65,3 Millionen Euro von Brighton & Hove Albion nach London und betonte: „Marc ist ein fantastischer Spieler. Er ist jung, hungrig, beweglich und sehr intelligent.“

Es ist nach wie vor der höchste Preis, der je für einen Linksverteidiger gezahlt wurde. Die Einschätzung des Ex-Bayern-Trainers bestätigte sich nun bei der EM.

Cucurellas Assist bringt Spanien den EM-Titel

Spätestens beim Finale im Berliner Olympiastadion bewies Cucurella der ganzen Welt, welch wichtiges Puzzleteil er im Team des neuen Europameisters ist. Defensiv löste der Mann, der die Jugendakademie des FC Barcelona durchlaufen hat, seine Aufgabe wie schon im ganzen Turnier souverän. Und offensiv? Da schaltete er sich unermüdlich ins Aufbauspiel ein, war durch seine Beweglichkeit schwer für den Gegner zu kontrollieren - bis er sich tatsächlich belohnen konnte.

Kurz vor Schluss bereitete Cucurella Spaniens 2:1-Siegtreffer durch den eingewechselten Mikel Oyarzabal mit einer flachen Hereingabe mustergültig vor. Es war sein ganz großer Moment am Ende einer grandiosen EM und sicherlich auch ein Stück weit Genugtuung.

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Denn schon seit Turnierbeginn musste er sich gegenüber Kritikern wehren, die dachte, eigentlich würde Bayer Leverkusens Alex Grimaldo auf der Position starten. Auch ein Kommentar von Englands langjähriger Nationalspieler Gary Neville sorgte für Aufsehen.

Neville, ausgerechnet ein Experte aus dem im Finale unterlegenen England, hatte ihn anfangs als eine der großen Schwachstellen ausgemacht. „Die spanische Defensive hat eine Menge Erfahrung, aber es fehlt etwas, um ihnen zuzutrauen, dass sie es (den Titelgewinn, Anm. d. Red.) schaffen“, meinte der Ex-Profi bei ITV. „Und ich muss sagen: Dass er als Linksverteidiger startet, ist ein gutes Beispiel dafür.“ Eine Aussage aus der Kategorie: ganz schlecht gealtert. Cucurella konterte nur Stunden nach dem Triumph humorvoll.

„Gary. Danke für deine Unterstützung“

„Wir sind den ganzen Weg gegangen, Gary. Danke für deine Unterstützung“, schrieb der wie ein Freigeist wirkende Cucurella bei Instagram, postete dazu das Zitat Nevilles, in dem er seine Zweifel an ihm nannte - und feierte seinen furiosen Aufstieg.

Auch abseits des Endspiels sprachen die Zahlen des Lockenmanns Bände. Er gewann bei dieser EM starke 60 Prozent seiner Zweikämpfe. Dass er dazu der am häufigsten gefoulte Spanier war, kam ebenfalls nicht von ungefähr.

Jetzt gilt es für ihn, dranzubleiben und an Konstanz zu gewinnen. Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente berief den Chelsea-Profi erst im März überhaupt wieder in den Kader. Sein bis dato einziges Länderspiel absolvierte Cucurella im Sommer 2021.Das Turnier in Deutschland soll der Grundstein für viele weitere sein.