Kylian Mbappé hat nach dem Halbfinal-Aus der französischen Nationalmannschaft bei der EM in Deutschland mit sich selbst abgerechnet. Der Superstar der Équipe Tricolore suchte nach dem 1:2 gegen Spanien keine Ausreden - er befand sich für schlicht nicht gut genug.
Eiskalte Abrechnung von Mbappé!
„Im Fußball bist du gut oder nicht gut. Ich war nicht gut“, sagte Mbappé in seiner schonungslosen Selbstanalyse: „Meine Euro war ein Scheitern.“
Mbappé hatte das Turnier ohne eigenen Treffer aus dem Spiel beendet, traf lediglich gegen Polen vom Punkt - und trotzdem für eine erstaunliche Statistik gesorgt. Der neue Angreifer von Real Madrid war an 75 Prozent der Treffer seines Teams beteiligt. Das Problem: Frankreich kam im Turnierverlauf auf nur vier Treffer, nur einer davon wurde (gegen Spanien) aus dem Spiel heraus selbst erzielt.
EM-Aus - und auch der Ballon d‘Or dürfte futsch sein
Mbappés Treffer und seine zwei Assists - einer davon zum zwischenzeitlichen 1:0 durch Randal Kolo Muani im Halbfinale - waren letztlich schlicht nicht genug: „Ich wollte europäischer Champion sein“, meinte der 25-Jährige, der sich nach dem Aus wohl auch von einer weiteren Trophäe endgültig verabschieden muss.
„Mbappé sagt tschüss zum nächsten Ballon d‘Or“, titelte die spanische Zeitung Mundo Deportivo nicht ohne hämischen Unterton. Lionel Messi habe den begehrten Award in seinem Alter schon vier Mal gewonnen, hieß es in dem Bericht weiter.
Als Favorit auf den Titel galt Mbappé ohnehin nicht, aber der Gewinn des EM-Pokals und überzeugende Auftritte auf der großen Bühne hätten gewichtige Argumente sein können.
Zwischenzeitlich war Mbappé allerdings auch erheblich beeinträchtigt, nach einem Nasenbeinbruch musste er eine störende Gesichtsmaske tragen. Gegen Spanien legte er sich nach Rücksprache mit den Ärzten ab.
„Ich hatte genug von der Maske, sie beeinträchtigte meine Leistungen und ich konnte nicht mehr damit umgehen, also habe ich mit dem Arzt gesprochen und darum gebeten, nicht mehr mit ihr zu spielen“, sagte er nach der Partie. Als Ausrede führte er die Thematik aber nicht an.
Immerhin konnte er, trotz aller Selbstkritik, zum Abschluss auch schon wieder ein wenig nach vorne schauen: „Ich werde jetzt in den Urlaub gehen. Ich werde ich erholen, es wird mir sehr guttun. Dann werde ich mich bereit machen, ein neues Leben zu starten. Es gibt viel zu tun.“