Der erbittert geführte Kampf um die Deutungshoheit tobte auch am Tag nach dem „Handgate“ von Stuttgart. Der verweigerte Strafstoß für die deutschen Fußballer im EM-Viertelfinale gegen Spanien (1:2 n.V.) rief nahezu alle auf den Plan, die schon einmal einen Schiedsrichter-Pfiff aus der Ferne gehört hatten.
Pikantes Detail um VAR-Schiri
Während Stefan Effenberg den englischen Schiedsrichter Anthony Taylor verteidigte und von der besten „Schiedsrichter-Leistung des Turniers sprach“, wunderte sich Michael Ballack über die Entscheidung des Referees.
„Ein klareres Handspiel gibt es nicht“, erklärte der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, zumal es vor rund einer Woche im Achtelfinale gegen Dänemark für viel weniger Handkontakt einen Elfmeter für Deutschland nach Eingriff des VAR gegeben hatte.
Deutschland-Aus: Pikantes Detail bei VAR-Schiri
Pikant: Gegen Dänemark assistierte Videoschiedsrichter Stuart Attwell seinem englischen Landsmann Michael Oliver, der auf Elfmeter entschied.
Im Spiel gegen Spanien hieß der Videoassistent von Hauptschiedsrichter Anthony Taylor erneut Stuart Attwell - diesmal ohne entscheidenden Eingriff, obgleich der Handkontakt gegen die Iberer größer war als im Dänemark-Spiel.
Ob Attwell dem Schiedsrichter auf dem Feld einen Hinweis zu einem möglichen Handspiel gab, ist bislang nicht bekannt. Fakt ist: Der Video-Schiedsrichter griff nicht ein. Offen blieb damit auch, ob Niclas Füllkrug oder Florian Wirtz in der Szene womöglich im Abseits standen. Von der UEFA gab es auf SID-Anfrage dazu vorerst keine Stellungnahme.
Den Zorn seines UEFA-Chefs muss Taylor, der im Finale der Europa League 2023 bei einer ähnlichen Szene ebenfalls nicht gepfiffen hatte, wohl nicht fürchten. Im EM-Vorfeld hatte Schiedsrichter-Boss Roberto Rosetti erklärt, dass es in solchen Situationen keinen Strafstoß geben werde.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)