Die türkische Fußball-Nationalmannschaft will die „Wolfsgruß-Sperre“ gegen Merih Demiral als zusätzliche Motivation für sich nutzen. „Wir werden noch leidenschaftlicher sein, wir wollen das Land stolz machen. Wir werden alle höchst motiviert sein“, sagte Nationaltrainer Vincenzo Montella vor dem EM-Viertelfinale am Samstag (21.00 Uhr) gegen die Niederlande.
Türkei-Trainer reagiert auf Sperre
Demiral, der im Achtelfinale gegen Österreich (2:1) die beiden türkischen Tore erzielt und nach seinem zweiten Treffer den Wolfsgruß gezeigt hatte, ist von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für zwei Partien gesperrt worden. Dies sei "unfair", sagte Montella am Freitagabend: "Es war keine politische Botschaft, wurde aber als solche interpretiert. Es wurde falsch verstanden."
Der Coach der Türkei forderte, dass die Spieler ihre Emotionen kontrollieren müssten. Aus dem Wirbel der vergangenen Tage solle sein Team "Energie ziehen. Das könnte für uns zu einem Vorteil werden", sagte Montella.
Der Wolfsgruß ist ein Handzeichen und Symbol der türkischen rechtsextremen und ultranationalistischen Organisation "Graue Wölfe". Weder die Organisation noch der Gruß sind in Deutschland verboten. Die "Grauen Wölfe" stehen allerdings unter der Beobachtung des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Die Geste führte auch zu diplomatischen Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei.