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Jetzt bricht Toni Kroos sein Schweigen

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Jetzt bricht Toni Kroos sein Schweigen

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Kroos bricht sein Schweigen

Toni Kroos äußert sich nach seinem Karriereende erstmals zum vermeintlichen Handspiel Marc Cucurellas beim Viertelfinal-Aus des DFB-Teams gegen Spanien - mit einer klaren Meinung. Außerdem gibt der 34-Jährige in seinem Podcast eine kuriose Anekdote über Oliver Kahn preis.
Ausgerechnet gegen Spanien absolviert Toni Kroos sein letztes Spiel als Profi-Fußballer. Es ist der Abschied des erfolgreichsten deutschen Spielers der Geschichte.
Toni Kroos äußert sich nach seinem Karriereende erstmals zum vermeintlichen Handspiel Marc Cucurellas beim Viertelfinal-Aus des DFB-Teams gegen Spanien - mit einer klaren Meinung. Außerdem gibt der 34-Jährige in seinem Podcast eine kuriose Anekdote über Oliver Kahn preis.

Handspiel oder kein Handspiel? Auch noch rund zwei Wochen nach dem EM-Viertelfinale Deutschlands gegen Spanien erhitzt die umstrittene Szene die Gemüter.

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Jetzt äußerte sich auch Toni Kroos zu der Szene - und wurde deutlich.

Im Rahmen des Podcasts „Einfach mal Luppen“, der in der „Toni Kroos Academy“ in Köln vor Publikum aufgenommen wurde, ist er von einem jungen Fan nach dem Handspiel gefragt worden. „Ich habe mich bis heute zurückgehalten“, sagte Kroos mit einem Lachen, „selbst im letzten Podcast haben wir gesagt, darüber reden wir nicht.“

Kroos wurde nach Aus gegen Spanien sauer

Doch dem jungen Fan tat er den Gefallen: „Ich muss sagen, ich habe es im Spiel gar nicht gesehen. Ich hatte nicht die Position, dass ich sehen konnte, dass es ein relativ klares Handspiel ist“, gab er zu. „Das heißt, in dem Moment bist du dann nicht so sauer auf den Schiedsrichter, weil du das selbst nicht so einschätzen kannst. Ich habe dann natürlich auf den Schiri geachtet. Der war ja der Meinung, dass er sich das nicht mal anschauen musste beziehungsweise der Videoschiedsrichter war der Meinung, ihm zu sagen: Musst du dir nicht anschauen, ist kein Handspiel.“

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Von dieser Entscheidung hielt er wenig: „Sauer wurde ich erst, als ich es nach dem Spiel gesehen habe, also ...“, dann unterbrach Kroos und atmete laut durch: „... lassen wir das.“

Der Spanier Marc Cucurella hatte einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum an die Hand bekommen. Zwar unabsichtlich, doch der Arm war nicht vollständig am Körper angelegt. Statt eines Elfmeters kassierte das DFB-Team am Ende der Verlängerung den 1:2-Gegentreffer - und schied gegen den späteren Europameister aus.

Kroos hat auch eine Vermutung, warum der Schiedsrichter so entschieden hatte. „Ich glaube, dass er es sich wenigstens hätte anschauen müssen. Ich glaube aber, das Problem ist: Er wusste, wenn er es sich anschaut, dann muss er ihn geben. Und ich hatte das Gefühl, er möchte ihn nicht unbedingt geben in so einem Spiel“, erklärte der 114-malige Nationalspieler, der nach der EM seine Karriere beendet hat. Weil er die Szene selbst nicht gesehen hatte, habe er auf dem Feld dem Schiedsrichter „fälschlicherweise vertraut“.

Ronaldo, Ramos und Modric sind Kroos „Top 3″

Kroos kritisierte dabei auch die Handspielregeln: „Die Schiedsrichter wissen ja in dem Fall auch selbst nicht hundertprozentig, wie die Auslegung ist.“ Im Achtelfinale habe Deutschland einen Elfmeter bekommen, der auch keine Absicht gewesen sei. Konsequenterweise hätte der gegen Spanien auch gepfiffen werden müssen, fand Kroos. Der Schiedsrichter aber hat sich anders entschieden. „Im Nachhinein natürlich bitter, wenn man den ganzen Ausgang sieht oder die Wichtigkeit eines Tores zu dem Zeitpunkt. Am Ende blieb uns nur, das zu akzeptieren.“

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Seine Fans wollten auch von Kroos wissen, welche seine „Top 3″ der Mitspieler in seiner Zeit bei Real Madrid gewesen seien? „Das wird dem einen oder anderen nicht gerecht, wenn ich den einen oder anderen weglasse“, merkte der sechsmalige Champions-League-Sieger an, „aber wenn ich drei nennen muss, dann nehme ich Ronaldo, Ramos und Modric.“

Dann entschuldigte er sich aber noch bei dem Brasilianer Casemiro, dass er ihn nicht genannt hatte: „Der hat mir sehr viel geholfen“, so der 34-Jährige.

Kroos verrät kuriose Kahn-Anekdote

Aus seiner Zeit beim FC Bayern, wo Kroos zwischen 2007 und 2009 sowie zwischen 2010 und 2014 spielte, hatte Kroos eine besonders kuriose Anekdote auf Lager. In seiner Anfangszeit beim Rekordmeister habe Kahn Golfübungen in der Kabine gemacht, „weil er in seinem letzten Karrierejahr nur noch an Golf gedacht hat“, erzählte Kroos.

„Er stand da immer vor einem Spiegel, und ich habe mich gefragt: Was macht der da?“, erklärte Kahns ehemaliger Teamkollege amüsiert: „Da hat er seine Schwungübungen perfektioniert und ist dann mit Sepp Maier, seinem Torwart-Trainer, noch so ne halbe Stunde raus zum Torwarttraining. Dann sind sie zusammen zum Golfen gefahren – da waren sie aber vier Stunden dann. Das war sein letztes Jahr“, so Kroos, der sich dann aber noch an Kahn richtete: „Entschuldigung, Oli! Trotzdem ist er der Titan und bleibt der Titan.“

In der Episode verriet Kroos zudem, dass er in Spanien bleiben werde. „Wir werden weiter in Madrid wohnen, weil es einfach schön ist, weil wir seit zehn Jahren dort sind, weil meine Kids nichts anderes kennen“, erklärte er auf eine Zuschauerfrage. Sowohl die Schule als auch die Freunde seiner Kinder seien dort - und er wolle in der spanischen Hauptstadt seine Academy ausbauen.