Home>Fußball>EM 2024>

EM-Finale 2024: "Einen Spieler wie ihn hatten wir bis jetzt noch nicht"

EM 2024>

EM-Finale 2024: "Einen Spieler wie ihn hatten wir bis jetzt noch nicht"

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Diesen Spieler hat England gesucht

Die englische Nationalmannschaft will gegen Spanien den ersten Titel seit 60 Jahren holen. Wird Kobbie Mainoo im EM-Finale zum entscheidenden Faktor für Englands Titeltraum?
Am Sonntagabend kommt es in Berlin zum Endspiel der Europameisterschaft zwischen Spanien und England. Wer holt sich den Titel?
Finn Schneider
Finn Schneider
Die englische Nationalmannschaft will gegen Spanien den ersten Titel seit 60 Jahren holen. Wird Kobbie Mainoo im EM-Finale zum entscheidenden Faktor für Englands Titeltraum?

England greift am Sonntag nach dem ersten großen Titel seit dem WM-Triumph 1966 - und das, obwohl der Vize-Europameister auf dem Weg ins Finale nur selten überzeugte.

{ "placeholderType": "MREC" }

Zahlreiche Experten räumen den „Three Lions“ gegen Spanien angesichts ihrer Spielweise und der oft kritisierten Taktik von Trainer Gareth Southgate wenig Chancen ein.

Neben den bekannten Stars um Harry Kane und Jude Bellingham oder dem Last-Minute-Helden gegen die Niederlande, Ollie Watkins, gibt es einen weiteren Hoffnungsschimmer, der die englischen Fans vom EM-Triumph träumen lässt: der 19-jährige Kobbie Mainoo.

Hat Southgate seinen Phillips-Ersatz gefunden?

Southgate hatte zu Turnerbeginn medialen Spott und hämische Kommentare kassiert, als er den verkrampften Spielaufbau mit dem Fehlen von Kalvin Phillips erklärte: „Wir wissen, dass wir keinen natürlichen Ersatz für Kalvin Phillips haben.

{ "placeholderType": "MREC" }

Die Daily Mail sprach von einer „bizarren Aussage“, da Phillips in der vergangenen Saison nur zwölf durchwachsene Spiele für West Ham United absolviert hatte. Doch Southgate hat nicht ganz Unrecht: Ein Taktgeber im Mittelfeld, der das Spiel in den richtigen Momenten mit progressiven Pässen beschleunigt, fehlte der Mannschaft wirklich.

Wie solche Spielertypen ihre Mannschaften prägen können, zeigten Profis wie Toni Kroos oder Rodri bei der EM. Was England zunächst fehlte, wusste Mainoo im Turnierverlauf immer mehr zu erfüllen - und damit der offensiven Planlosigkeit entgegenzutreten.

Ein strahlender Stern im englischen Mittelfeld

Grund: Inmitten der Kritik und Zweifel hat sich der Youngster als das Herz und die Seele des englischen Spiels herauskristallisiert. Der junge Mittelfeldspieler von Manchester United, der erst im März dieses Jahres sein Debüt für die Nationalmannschaft gefeiert hatte, entwickelte sich in kürzester Zeit zu einem unverzichtbaren Teil des Teams.

Der Weg ins Finale war dabei alles andere als einfach. Nach holprigen Auftritten in der Gruppenphase fand die Mannschaft auch ab dem Achtelfinale nur langsam zu ihrer Form, musste gegen die Slowakei bis in die Nachspielzeit zittern, ehe Jude Bellingham eine ganze Nation erlöste. Bei der Stabilisierung des Mittelfelds spielte Mainoo jedoch die entscheidende Rolle.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Einen Spieler wie ihn hatten wir bis jetzt noch nicht“, schwärmte Southgate nach dem Sieg gegen die Niederlande (2:1). „Alle seine Leistungen waren außergewöhnlich, vor allem, wenn man sein Alter bedenkt.“

Mainoo mit offensiven Akzenten

Ab der K.o.-Runde stand der 19-Jährige immer in der Startelf, prägte so das Geschehen im Mittelfeld. Mit seinen präzisen Pässen und seiner Fähigkeit, das Spiel zu gestalten, hat er großen Anteil am Erfolg der Mannschaft. Vor allem im Halbfinale gegen die Niederlande zeigte Mainoo eine Reife und Spielintelligenz, die weit über sein Alter hinausgeht.

Besonders beeindruckend war, dass er nicht nur defensiv glänzte, sondern auch offensiv Akzente setzte. Immer wieder preschte er nach vorne, spielte Bälle in die Tiefe, wie bei der vergebenen Großchance von Phil Foden in Hälfte eins (23.).

Bemerkenswert: Seit Mittwoch ist er der jüngste Spieler, der in einem EM- oder WM-Halbfinale für England auf dem Platz stand.

Weit mehr als ein präziser Passgeber

Doch damit nicht genug: Vor dem Sieg gegen die Niederlande hatte Mainoo sogar einen kompletten EM-Rekord inne. Mit einer Passgenauigkeit von 96 Prozent bei mindestens 100 gespielten Pässen weist er den höchsten EM-Wert sei Datenerfassung im Jahr 1980 auf. Dabei waren nur fünf seiner 138 Pässe ein Fehlpass.

Wenn du hier klickst, siehst du X-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von X dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Zugleich ist der Youngster, der aus der Jugend der Red Devils kommt, seit Januar 2023 zu den Profis gehört und im vergangenen Mai mit seinem Tor im FA-Cup-Finale maßgeblich zum 2:1-Sieg gegen Manchester City beitrug, weit mehr als ein präziser Passgeber.

{ "placeholderType": "MREC" }

Er ist ein Spieler, der Mut und Selbstvertrauen ausstrahlt. Seine Präsenz auf dem Platz hat die Dynamik des englischen Spiels verändert. Er ist überall zu finden, bereitet Chancen vor, unterbricht gegnerische Angriffe und beweist dabei eine beeindruckende Ruhe und Übersicht. In einem Turnier, in dem England oft für seine statische Spielweise kritisiert wurde, brachte Mainoo die dringend benötigte Kreativität und Spielfreude zurück.

Ob diese für den Titel reicht, wird sich am Sonntag gegen die spielstarken Spanier (21.00 Uhr im LIVETICKER) zeigen. „Ich denke, wir sind bereit“, sagte der 19-Jährige selbstbewusst. „Wir haben so viel aufgebaut und jetzt kann es nur noch aufwärtsgehen. Wir werden alles geben.“