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EM 2024: Wie das DFB-Team Spanien knacken kann

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EM 2024: Wie das DFB-Team Spanien knacken kann

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So ist Spanien zu knacken

Auf das DFB-Team wartet am Freitagabend ein harter Brocken. Bislang konnten die Spanier von allen EM-Teilnehmern am meisten überzeugen. Das gelingt ihnen mit gewohnt dominantem Ballbesitzfußball. Aber das größte Prunkstück ist nicht das offensive Mittelfeld - Schwächen offenbaren sich auf den zweiten Blick.
Die Anspannung vor dem Viertelfinale im Spiel zwischen Deutschland und Spanien steigt - das sieht auch der spanische Trainer Luis de la Fuente.
Constantin Eckner
Constantin Eckner
Auf das DFB-Team wartet am Freitagabend ein harter Brocken. Bislang konnten die Spanier von allen EM-Teilnehmern am meisten überzeugen. Das gelingt ihnen mit gewohnt dominantem Ballbesitzfußball. Aber das größte Prunkstück ist nicht das offensive Mittelfeld - Schwächen offenbaren sich auf den zweiten Blick.

Nur für ein paar Momente geriet Spanien bislang bei diesem Turnier ins Wanken. Nach dem Führungstreffer der Georgier im Achtelfinale musste sich das Team von der iberischen Halbinsel erst einmal sammeln, fand allerdings dann wieder zu alter Stärke zurück und schickte den Außenseiter mit 4:1 nach Hause.

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Ansonsten ließ Spanien bislang wenig anbrennen. Nationaltrainer Luis de la Fuente, der bereits über neun Jahre für den spanischen Verband in diversen Funktionen tätig war, bevor er Ende 2022 die Nachfolge von Luis Enrique antrat, bewegt sich in diesen Tagen in den Fußstapfen von Vicente del Bosque und einigen anderen Größen des spanischen Trainerwesens.

Die taktische Grundausrichtung ist dabei recht einfach zusammengefasst: Spanien agiert aus einer 4-3-3-Ordnung heraus.

Im Spielaufbau bewegen sich die Außenverteidiger nur recht langsam nach vorn und sind ansonsten auch nicht dazu angehalten, irgendwelche besonderen taktischen Bewegungen zu vollziehen. Vielmehr sollen Marc Cucurella und Dani Carvajal vor allem die Flügel absichern.

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Ähnliches gilt auch für Sechser Rodri, der den Raum hinter den Offensivkräften kontrolliert. Vor ihm fungiert Fabián als pendelnder Achter, der die meisten vertikalen Wege unternimmt, also auch mal in den Strafraum vorstößt, während Pedri eher die Ballverteilung in den vorderen Zonen im Auge haben soll.

Top-Dribbler auf den Außenbahnen

Recht häufig baut Spanien zunächst in einer U-Formation auf, hat aber mit Fabián, Pedri sowie Mittelstürmer Álvaro Morata immer drei Spieler im offensiven Zentrum platziert.

Ein häufig gewählter Weg bei Angriffen führt über die Außenbahnen, wo Nico Williams und Lamine Yamal isolierte Eins-gegen-Eins-Duelle ansteuern und entsprechend auf diese Weise Durchbrüche forcieren. Das macht einen großen Unterschied zum Weltmeisterteam von 2010 aus, als die Passstärke durch die Halbräume das wohl wichtigste offensive Element von „La Furia Roja“ darstellte.

Ermöglicht wird die spielerische Dominanz der Spanier auch dadurch, dass besonders Rodri und Fabián im zentralen Mittelfeld immer wieder mögliche gegnerische Umschaltangriffe ersticken und den Ball umgehend zurückgewinnen. Ähnlich wie einst Pep Guardiolas Barcelona ist auch dieses spanische Team eine Gegenpressingmaschine.

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So könnte Deutschland Spanien knacken

Das heißt jedoch nicht, dass die Spanier gar keine Schwächen aufweisen würden. Zu Turnierbeginn etwa war das Pressing gegen den Spielaufbau von Kroatien sichtlich unkoordiniert.

Teilweise schoben aus dem 4-3-3 die zwei Achter gleichzeitig nach vorn, was eigentlich nicht passieren darf. Für gewöhnlich sollte ein Achter aufrücken, um sich neben die Sturmspitze zu bewegen und ein 4-4-2 zu formen.

Generell versuchten einzelne Spanier im Pressing Ballgewinne fast schon auf eigene Faust zu erzwingen, aber eigentlich funktioniert Pressing auf diesem Niveau nur mit sauberen kollektivtaktischen Abläufen, damit die Räume entsprechend verengt werden.

Konterchancen für Deutschland

Ein weiterer Schwachpunkt betrifft eventuell das In-Game-Management der Iberer. Denn nach dem Rückstand gegen Georgien wirkte die ansonsten so starke Restverteidigung plötzlich um einiges schwächer und anfälliger. Die Absicherung auf den Außenbahnen wurde punktuell aufgegeben und die beiden verbleibenden Innenverteidiger fanden sich hinten allein wieder.

Sollte also Deutschland gegen Spanien (ab 18 Uhr im LIVETICKER) in Führung gehen, könnten sich Konterchancen für Jamal Musiala und Co. ergeben. Aber erst einmal muss es dem DFB-Team gelingen, überhaupt in Führung zu gehen - das wird schwer genug.