Am Freitag steht das EM-Spiel an, das von einigen schon als das „De-facto-Turnierfinale“ betitelt wird: Deutschland trifft auf Spanien (ab 18 Uhr im LIVETICKER).
Rüdiger erklärt irre Jubelszenen
Für Antonio Rüdiger wird das Spiel zusätzlich besonders, spielt der 31-Jährige doch gegen seine aktuelle Wahlheimat. Mit Real Madrid gewann der Innenverteidiger unter anderem in diesem Sommer die Champions League. Was dabei nie fehlen darf: die verrückten Szenen.
„Bei meinen Jubelszenen nach Abwehraktionen beispielsweise kommt das einfach aus mir heraus. Dann freue ich mich, dass ich einen Ball abgewehrt habe, der gefährlich hätte werden können. Das ist nicht geplant“, verriet Rüdiger dem kicker.
Mit derartigen Szenen würde er weder jemanden einschüchtern, noch belustigen wollen. „Warum muss man immer etwas für jemand anderen machen?“, fragte Rüdiger.
Rüdiger rettete in höchster Not vor Vestergaard
Gegen Dänemark war es in der Nachspielzeit wieder einmal dazu gekommen. Nach einer Rettungsaktion im eigenen Sechszehner riss der 31-Jährige die Fäuste in die Luft und schrie in das Unwetter von Dortmund hinein, während er wild jubelnd auf dem Hosenboden saß. Zuvor hatte Rüdiger in höchster Not vor Jannik Vestergaard gerettet und damit die Null gehalten.
Nach dem Spiel ging die Szene viral und wurde von den Fans gefeiert. Es ist nicht das erste Mal, dass Rüdiger mit verrückten Szenen auf sich aufmerksam macht.
Nicht umsonst feiert er selbst den Spitznamen „El loco“ (spanisch: der Verrückte). Bei der WM 2022 fiel er etwa im Spiel gegen Japan mit einem kuriosen Laufstil auf. Im SPORT1-Interview erklärte er damals: „Ich mache das, weil ich denke, dass ich so schneller bin. Wenn Leute das amüsant finden, lache ich gerne mit.“
Doch nach dem Vorrunden-Aus gab es damals auch heftige Kritik für die Aktion. „Seien wir ehrlich: Bei mir ist es doch immer ein Hin und Her. Mal werde ich gelobt, mal kritisiert für das, was ich tue. Da wandere ich immer auf einem schmalen Grat, was die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit angeht“, erzählte Rüdiger im kicker-Interview: „Ich bin einfach ich.“
„Das ist eine meiner Stärken“
Im Dänemark-Spiel machte er erneut ein überragendes Spiel (SPORT1-Note 1) und wurde als „Man of the Match“ ausgezeichnet. Damit sorgt der 31-Jährige auch dafür, dass es bei seinen Mitspielern gut läuft: „Ich weiß, dass ich Menschen mit- und hochziehen kann mit meiner Emotionalität. Das ist eine meiner Stärken.“
Unter anderem gab er Nico Schlotterbeck die nötige Sicherheit, der sein Startelf-Debüt im Turnier feierte. Auch er hatte beim damaligen WM-Aus viel Kritik einstecken müssen.
Neben Rüdiger profitierte der BVB-Akteur aber auch von Toni Kroos. Für seinen mittlerweile Ex-Real-Kollegen findet Rüdiger große Worte: „Ich möchte niemandem zu nahetreten, aber an die Qualitäten von Toni kommt keiner auch nur ansatzweise heran: Wie er für Ruhe und Balance in einem Team sorgt, da gibt es keinen Besseren.“
Real-Verteidiger schwärmt von Offensiv-Talenten
Auf ihn wird es auch wieder im Spiel gegen Dänemark ankommen. Gleichzeitig wird es aber auch das Aufeinandertreffen von großen Talenten: Auf Deutschlands Seite mit Jamal Musiala, in Spanien überragen aktuell Lamine Yamal und Nico Williams.
Gegen die beiden Spanier spielte Rüdiger in der abgelaufenen La-Liga-Saison. „Sie sind noch sehr jung, aber sie übernehmen Verantwortung. Das finde ich klasse an ihnen. Sie machen das, was sie können, und das ist das Eins-gegen-eins. Und sie haben keine Angst vor Fehlern. Wenn sie den Ball verlieren, probieren sie es noch mal. Das zeichnet sie aus“, sagte Rüdiger über die Youngster.
Doch auch Musiala könne „ein Unterschiedsspieler sein“, gegen die Dänen sorgte er mit dem 2:0 für die Entscheidung. „Genau an diesen Punkt müssen wir ihn als Mannschaft auch bringen, dass er frei sein kann.“
Es sei allerdings noch wichtig, ihm nicht zu viel Verantwortung zuzumuten, das könne zu viel für „Bambi“ werden. Das müssten dann andere übernehmen - wie „El loco“ Rüdiger.