Herzschlagfinale der EM 2024 in Berlin! Spanien hat sich in einem Endspiel-Krimi gegen England mit einem späten 2:1 zum vierten Mal zum Europameister gekrönt. Damit halten die Iberer jetzt den alleinigen Rekord vor Deutschland (3 Titel).
Rekord! Spanien jubelt nach Krimi
EM 2024: Joker sticht für Spanien
Nico Williams (47.) traf für die Furia Roja und veredelte ein Zuspiel von Lamine Yamal. Bei England stach Joker Cole Palmer (73.) zum Ausgleich - aber Spaniens ebenfalls eingewechselter Mikel Oyarzabal (86.) schoss sein Team wieder in Front und zum Titel. Spanien jubelte wie schon 1964, 2008 und 2012.
Der Europameister feierte nicht nur den siebten Sieg im siebten Turnierspiel, mit 15 Toren übertraf Spanien auch den bisherigen französischen EM-Rekord aus dem Jahr 1984.
Zentimeter-Entscheidung bringt den Titel
Dabei ging es in der Entscheidung, das Tor von Oyarzabal zu geben, nur um wenige Zentimeter! Linksverteidiger Marc Cucurella hatte den Ball in die Mitte geflankt.
Dort war der Torschütze von Real Sociedad San Sebastián dann knapp nicht im Abseits, wie die VAR-Bilder zeigten. Das Knie von John Stones war dem Tor im entscheidenden Moment noch näher.
„Ich habe meine Arbeit gemacht, ich habe meine Pflicht erfüllt, ich habe der Mannschaft geholfen“, sagte der Siegtorschütze: „Ich hatte das Glück, dieses Tor zu machen. Der Sieg gebührt der ganzen Mannschaft. Wir sind wie eine Familie. Es ist unglaublich.“
Southgate überrascht mit Aufstellung
Englands Trainer Gareth Southgate hatte mit der Berufung von Luke Shaw in die Startelf für eine Überraschung gesorgt. Für den Linksverteidiger von Manchester United war es der erste Startelfeinsatz für England seit über einem Jahr.
Im ersten Durchgang scheuten beide Teams das große Risiko. Einige Zuschauer fielen erneut negativ auf. Wie schon im Halbfinale der Spanier wurde Cucurella bei jedem Ballkontakt mit Pfiffen bedacht. Zur Erinnerung: Ein Handspiel des Spaniers im Viertelfinale gegen Deutschland wurde nicht mit einem Strafstoß geahndet.
EM 2024: Nico Williams trifft historisch
In der Halbzeitpause musste Spaniens Trainer Luis de la Fuente offenbar verletzungsbedingt umstellen. Rodri blieb in der Kabine, für den Mittelfeldstrategen kam Martín Zubimendi in die Partie.
Doch den Schock schüttelte die Furia Roja schnell aus den Knochen. Daniel Carvajal setzte Yamal in Szene, der schnell auf Williams weiterleitete. Der Flügelstürmer ließ mit einem platzierten Schuss von links in lange Eck Jordan Pickford keine Chance und verewigte sich damit als zweitjüngster Final-Torschütze (22 Jahre und 2 Tage) in der EM-Historie. Nur Pietro Anastasi, der 1968 als 20-Jähriger für Italien traf, war laut Opta noch jünger.
Kane muss raus - Palmer-Tor reicht England nicht
Schon nach 61 Minuten musste bei England der erneut schwache Harry Kane vom Feld. Für den Bayern-Star brachte Southgate erneut Ollie Watkins, der die Three Lions mit seinem Jokertor im Halbfinale erst ins Endspiel geschossen hatte.
In Berlin stach dann aber ein anderer Einwechselspieler: Cole Palmer. Der für Jude Bellingham eingewechselte Topscorer der Premier League erzielte nach 73 Minuten mit einem überlegten Linksschuss sein erstes EM-Tor.
Doch es sollte nicht reichen - weil England die entscheidenden Zentimeter fehlten. Nach der dramatischen Elfmeter-Pleite im eigenen Land gegen Italien vor drei Jahren ging die Mannschaft von Trainer Southgate am Ende erneut leer aus.
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)