Die deutschen Nationalspieler um Jamal Musiala rissen entsetzt die Arme hoch, und auch Zehntausende DFB-Fans im Stadion sowie Millionen vor den Bildschirmen forderten lautstark Elfmeter - doch die Pfeife des englischen Schiedsrichters Anthony Taylor blieb stumm beim bitteren Aus des DFB-Teams mit dem 1:2 nach Verlängerung.
Elfer-Wirbel! Schiri auf und davon
Die Szene aus der 106. Minute des EM-Viertelfinals, in der Musiala den Ball an die Hand des Spaniers Marc Cucurella schoss, sorgte im Anschluss für hitzige Diskussionen.
Am Ende auch deshalb, weil sich der Unparteiische zu seiner Entscheidung so gar nicht äußern wollte. Und so blieben viele Fragen unbeantwortet, wieso der 45-Jährige weiterspielen ließ, weshalb es keine Prüfung durch den Video Assistant Referee (VAR) gab und ob er überhaupt mit seinen Assistenten kommunizierte.
Stattdessen verließ Taylor einem Bild-Bericht zufolge mit seinem Team in einem schwarzen Mercedes Van um 21.47 Uhr wortlos die Stuttgarter Arena - rund 80 Minuten nach Spielende.
Nagelsmann sauer auf Schiedsrichter
Bundestrainer Julian Nagelsmann war hinterher jedenfalls außer sich. „Der Schiedsrichter hat auch ein bisschen für Spanien gepfiffen“, kritisierte der 36-Jährige bei MagentaTV: „Wenn Jamal Musiala den Ball in die Stuttgarter Innenstadt schießt und Cucurella berührt ihn, würde ich nie einen Elfmeter haben wollen.“
Der Ball komme aber „aufs Tor und er stoppt ihn klar mit der Hand“. Es gebe „50 Roboter, die uns Kaffees bringen, da muss es doch auch eine KI geben, die berechnet, wo der Ball hinkommt.“
Der VAR hatte allerdings nicht eingegriffen. Offen blieb auch, ob Niclas Füllkrug oder Florian Wirtz in der Szene womöglich im Abseits standen.
Die österreichische Kronen-Zeitung fragte dennoch, ob Deutschland „ein Elfmeter gestohlen“ worden sei. Die italienische Tuttosport schrieb von einem „unfassbaren Fehler“ des Schiedsrichters.