Das Aus des DFB-Teams bei der EM 2024 im Viertelfinale gegen Spanien (1:2 nach Verlängerung) war äußerst bitter.
„Wo ist Bastian Schweinsteiger?“
Dennoch hat die Mannschaft nach den enttäuschenden vergangenen Turnieren durch die attraktiven und kämpferischen Auftritte wieder die Herzen der Fans erobert.
Dem ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts ist das aber nicht genug. „Wir sind im Viertelfinale ausgeschieden, erneut sehr früh für ein deutsches Team. Wenn ich die Einschätzungen der Experten und Medien verfolge, fehlt es mir doch an der nötigen Kritik“, schrieb der 77-Jährige in seiner Kolumne in der Rheinischen Post.
Vogts ergänzte: „Wir dürfen nicht zu blauäugig mit der Situation umgehen. Wir haben zu wenig Weltklasse im deutschen Fußball, wir können mit den internationalen Topteams nicht mithalten. Nicht mit der Nationalmannschaft und auch nicht im Vereinsfußball.“
„Wo ist Lothar Matthäus? Wo ist Bastian Schweinsteiger?“
Früher sei das DFB-Team als „Turniermannschaft“ gefürchtet gewesen und immer da, wenn es darauf ankam. Dies habe sich längst geändert.
Außerdem fragte sich Vogts: „Wo ist Lothar Matthäus? Wo ist Michael Ballack? Wo ist Bastian Schweinsteiger? Wo sind all die anderen? Auch Christoph Kramer oder Per Mertesacker wären mit ihrer Sachkenntnis tolle Trainer, es wäre schön, wenn sie den Weg gehen würden. Warum sind diese Top-Leute nicht beim DFB eingebunden?“
Der ehemalige Weltklasse-Verteidiger präzisierte: „Ich habe sie nur im Fernsehen als Experten gesehen. Schade. Vielleicht sollte man für Nationalspieler wieder einen Sonder-Trainerlehrgang anbieten, wie es ihn früher gab, um ihnen den Weg zum Trainerschein leichter zu machen.“
„Das ist zu wenig“
Was Vogts im deutschen Team fehlt, sind gute Individualspieler: „Wir müssen schauen, was Spanien, Frankreich und England besser machen. Sie sind an uns vorbeigezogen. Yamal, Bellingham, Foden, Mbappé, das ist dort nur die Speerspitze so vieler Top-Spieler.“
Nur zwei DFB-Stars hob Vogts explizit hervor: „Wir haben mit Jamal Musiala und Florian Wirtz zwei, die da mithalten können. Zwei! Das ist zu wenig. Wir haben zu wenig Individualisten, zu wenig Spezialisten. Da müssen wir ansetzen.“