DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig traut der Nationalmannschaft zu, mit guten Leistungen bei der Heim-EM zu einer positiveren Grundstimmung im Land beizutragen.
Rettig: „Habe Eindruck, dass etwas passiert ist“
„Auf der einen Seite dürfen wir das Turnier nicht so sehr überladen, diesen Stein kann keiner im Rucksack tragen“, sagte Rettig der FAZ: „Auf der anderen Seite denke ich schon, dass von uns etwas ausgehen kann. Das merkt man, das spüre ich zumindest so.“
Das 5:1 (3:0) der Deutschen zum EM-Auftakt gegen Schottland habe Signalwirkung gehabt. "Ich habe den Eindruck, dass am Freitagabend wieder etwas passiert ist", sagte Rettig: "Das ist ein zartes Pflänzchen des Optimismus, das gesät wurde."
Gleichzeitig könne der Sport nicht alle Probleme lösen. "Ich habe auch Sorge um den Zusammenhalt, das kann man nicht wegdiskutieren und das wird auch ein Fußballspiel nicht verändern können", betonte Rettig: "Aber es kann zumindest helfen, Unentschlossene auf die richtige Seite zu ziehen."
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In diesem Zusammenhang sei es ein wichtiges Zeichen, dass "wir einen Kapitän haben, der seine familiären Wurzeln auch im Ausland hat und die Binde mit Stolz trägt, der sich klug äußert, der anerkannt ist", sagte Rettig mit Blick auf Ilkay Gündogan: "Das sind Dinge, die Mut machen. Ich finde, wir müssen die positiven Kräfte, die das verkörpern, stärken."
Er nehme die Mannschaft „nicht als unpolitisch oder politisch desinteressiert“ wahr, sagte Rettig.
Überdies sei es Aufgabe der Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in diesen Themen Haltung zu zeigen. „Wir gehen nicht auf Tauchstation, Politik und Sport sind nicht zu trennen“, sagte Rettig.