Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick hat während der EM ein politisches Zeichen gesetzt und vor dem Erstarken der rechten Parteien in Deutschland und Österreich gewarnt,
Rangnick verurteilt Rechtsruck
„Gerade die Geschichte unserer beiden Länder, Österreich und Deutschland, in den letzten 100 Jahren sollte uns eigentlich Lehre genug sein“, sagte Rangnick unter der Woche in einem Interview mit dem ORF in offensichtlicher Anspielung auf Hitler-Deutschland, den Austro-Faschismus und den 2. Weltkrieg: „Wenn man nach diesen 100 Jahren immer noch nicht verstanden hat, was uns regelmäßig ins Verderben und wirklich zu den schlimmsten Verwerfungen geführt hat, die man sich nur vorstellen kann, dem kann man wirklich nicht helfen.“
Rangnick: „Müssen sehr wachsam sein“
Rangnick, der an diesem Samstag 66 Jahre alt geworden ist, betonte ausdrücklich, dass Sport und Politik für ihn nicht zu trennen ist und er es für wichtig halte, als öffentliche Person Stellung zu beziehen und zu mahnen: „Gerade auf dem rechten Auge müssen wir sehr wachsam sein und aufpassen. Die Entwicklungen, die gerade in beiden Ländern diesbezüglich stattfinden, kann man nicht wirklich gutheißen.“
Rangnick hatte bereits vor einigen Monaten deutlich gemacht, dass gesellschaftliche Werte für ihn auch sportlich eine Rolle spielen, als er Marco Grüll, Guido Burgstaller und Niklas Hedl vorübergehend aus dem ÖFB-Team strich. Das Trio hatte sich nach dem Wiener Derby im Februar an homophoben Gesängen beteiligt.