Die Türkei verpasste gegen Portugal (0:3) den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde bei der EM, aber fast schien es, als wäre der ausgebliebene Startelf-Einsatz von Real-Juwel Arda Güler das größere Thema am Samstagabend.
Wirbel um Real-Juwel Güler
Immer wieder forderten die türkischen Fans lautstark die Einwechslung des 19-Jährigen, doch Nationaltrainer Vincenzo Montella spannte sie lange auf die Folter.
„Arda war nicht fit genug, er konnte nicht mehr als 30 Minuten ohne erhöhtes Risiko spielen“, erklärte der Italiener, der den Jungstar von Real Madrid erst in der 70. Minute eingewechselt hatte: „Ich habe am Ende des Tages nachgegeben und ihn spielen lassen.“
Güler? „Haben sehr gute Beziehung“
Doch warum gab Montella nach - und hatte es zuvor Unstimmigkeiten zwischen den beiden gegeben?
„Er wollte auf das Spielfeld gehen, obwohl er wusste, dass er eine Verletzung riskiert. Wir haben am Ende der ersten Halbzeit miteinander gesprochen. Böswillige Spekulationen sind bei uns nicht erwünscht. Entscheidungen werden nach Rücksprache getroffen“, klärte Montella nach der Partie auf - und machte wiederholt deutlich: „Wir haben eine sehr gute Beziehung. Ich will niemanden verärgern.“
Also alles heile Welt? Zumindest wirkt es so, als fühle sich der italienische Coach unter Druck gesetzt.
Güler postet Bild
Güler wiederum postete nach dem Spiel ein Bild der beiden - dort zu sehen: wie Montella nach dem Offensiv-Juwel auf die Stirn küsst. Außerdem ein gemeinsames Foto mit der Mannschaft.
„Hört nicht auf, an diese Mannschaft zu glauben und uns zu unterstützen, denn wir werden nicht aufhören, bis zur letzten Minute für unser Land zu kämpfen“, schrieb Güler in dem Beitrag bei Instagram.
Im Auftaktspiel gegen Georgien (3:1) hatte er noch ein Traumtor erzielt. Güler sei „ein wenig müde“, hatte Montella noch vor der Partie erklärt.
Es habe am Samstag auch die Überlegung gegeben, Güler nicht mehr aufs Feld zu bringen. "Wenn man alle vier Tage spielt, ist das ein anderer Sport", erklärte Montella mit Blick auf Gülers fehlenden Spielrhythmus.
Auf die Türkei wartet am Mittwoch in Hamburg ein "Endspiel" gegen Tschechien, ein Remis genügt zum Weiterkommen. "Wir wurden heute hart bestraft, aber wir müssen positiv bleiben und die vielen guten Dinge mitnehmen", sagte Montella: "Wir müssen uns auf das nächste Spiel vorbereiten, in dem wir alles auf eine Karte setzen können."
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)