Der "Polen-Moment" der Europameisterschaft soll die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im weiteren Turnierverlauf beflügeln. Der späte Ausgleich von Niclas Füllkrug gegen die Schweiz (1:1) hatte am Sonntagabend an das umjubelte Tor von Oliver Neuville gegen Polen im zweiten Gruppenspiel der WM 2006 erinnert.
Neuer Schwung durch den „Polen-Moment“?
"Das kann viel freisetzen", betonte Kapitän Ilkay Gündogan, "wir lagen unglücklich zurück, wollten dann für den Gruppensieg noch unbedingt den Ausgleich machen. Davon, das geschafft zu haben, können wir auch in den nächsten Spielen noch profitieren." Es könne ein neuer Schwung entstehen, ganz wie vor 18 Jahren: "Ich glaube, dass man solche Spiele auch braucht. Das kann noch einmal Kräfte bringen. Das hat der Moral sehr, sehr gut getan."
Super-Joker Füllkrug stimmte zu. "Das war ein schöner Moment für uns als Team, das kann schon entscheidend sein", sagte der Torschütze. "Das verändert die Situation. Jetzt bekommen wir den vermeintlich leichteren Gegner, mal schauen, wer es wird." Als Sieger der Gruppe A wartet auf Deutschland am Samstag in Dortmund der Zweite der England-Gruppe C.
"Wir glauben bis ans Ende an uns, das hilft der Mannschaft", sagte Toni Kroos. "Ich hatte das Gefühl, wir waren 90 Minuten auf dem Gaspedal - am Ende haben wir uns belohnt. Ich bin total zufrieden mit der Mannschaft. Wir sind gewappnet fürs Achtelfinale." Bundestrainer Julian Nagelsmann wollte sich keinen Gegner wünschen: "Wir nehmen es, wie es kommt."