Der frühere FIFA-Schiedsrichter Urs Meier hält die bei der Fußball-Europameisterschaft getestete Kapitänsregel für einen großen Gewinn. „Dass nur noch die Kapitäne mit den Schiedsrichtern sprechen, finde ich genial“, sagte der 65-jährige Schweizer im Deutschlandfunk.
Kapitänsregel verzückt Ex-Schiedsrichter
Die neue Regel sei bisher auch von den Spielern gut angenommen worden. „Was wirklich toll ist zu sehen: Dass die anderen Spieler nicht mehr kommen. Die haben wirklich Respekt vor einer Gelben Karte“, erklärte Meier.
Zudem werde der Spielführer in seiner Rolle aufgewertet.
Von diesen Bildern gehe eine Signalwirkung aus, glaubt der frühere Weltklasse-Schiedsrichter. "Ich hoffe, dass das auch in den unteren Ligen Schule macht und dass wir auch in den nationalen Ligen solche Bilder haben, wie wir sie schon lange vom Rugby gewöhnt sind, wo nur der Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen darf", erklärte Meier.
Maßnahme gegen Rudelbildung
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte Mitte Mai bekannt gegeben, dass sie der Rudelbildung nach umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen bei der EM konsequent einen Riegel vorschieben will.
Lediglich den Kapitänen ist das Vorsprechen bei den Unparteiischen erlaubt, andernfalls droht sofort eine Gelbe Karte.
Ausnahme sind Torhüter mit Kapitänsbinde, deren Teams müssen jeweils einen Feldspieler als Vertreter benennen, der beim Schiedsrichter vorsprechen darf.