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EM: Bemerkenswerte PK von Ex-Gladbacher Thuram lässt Frankreich aufhorchen

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EM: Bemerkenswerte PK von Ex-Gladbacher Thuram lässt Frankreich aufhorchen

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Thuram-PK bewegt Frankreich

Eine Pressekonferenz in Paderborn befeuert die politischen Debatten im Nachbarland: Vor dem EM-Start der Franzosen bezieht der Ex-Gladbacher Marcus Thuram bemerkenswert klar Position gegen die erstarkende rechte Le-Pen-Partei.
Die „Equipe tricolore“ lässt ihre Fans ein bisschen rätseln. Der letzte Test vor EM-Start gegen Kanada endete 0:0. Wie gut ist Frankreich überhaupt? Droht der EM-Gau?
Eine Pressekonferenz in Paderborn befeuert die politischen Debatten im Nachbarland: Vor dem EM-Start der Franzosen bezieht der Ex-Gladbacher Marcus Thuram bemerkenswert klar Position gegen die erstarkende rechte Le-Pen-Partei.

Fußball? Derzeit nicht das einzige große Thema in Frankreich. In der Nationalmannschaft wird vor dem EM-Auftakt viel über Politik geredet - und nun hat ein prominenter Spieler in bemerkenswerter Weise Position bezogen.

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„Wir müssen dafür kämpfen, dass der RN nicht durchkommt“, sagte Stürmer Marcus Thuram am Samstag auf der Pressekonferenz des Mitfavoriten in Paderborn - und stellte sich damit als erster Nationalspieler explizit gegen die rechtspopulistische Partei von Marine Le Pen, die bei der Europawahl mit über 31 Prozent mit Abstand stärkste Kraft war.

Le Pen strebt mittelfristig nach dem Präsidentenamt Emmanuel Macrons, dieser hatte nach Le Pens Wahlerfolg die Nationalversammlung aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angekündigt. Die Parlamentswahl soll am 30. Juni und 7. Juli stattfinden - es geht dabei nicht um das Präsidentenamt, sondern um die davon unabhängigen Mehrheitsverhältnisse in der Nationalversammlung.

„In Frankreich schrillen die Alarmglocken“

Tags zuvor hatte bereits Ousmane Dembele seine Landsleute zum Gang an die Wahlurne aufgerufen. "Wir müssen die Leute dazu bewegen, zur Wahl zu gehen", sagte der frühere Dortmunder. "Ich denke, dass in Bezug auf die Situation in Frankreich die Alarmglocken schrillen."

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Thuram war nun jedoch der erste Nationalspieler, der nicht nur in Andeutungen, sondern ganz explizit Position gegen den Rassemblement National bezog. „Ich denke, die Lage ist sehr traurig, sehr ernst“, sagte der ehemalige Gladbacher, „wir müssen allen sagen, dass sie wählen gehen und jeden Tag dafür kämpfen müssen, dass der RN nicht durchkommt.“

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Die politische Einstellung Thurams ist nicht überraschend, sie ähnelt der seines Vaters Lilian Thuram, Mitglied der Welt- und Europameister-Teams 1998 und 2000 und seit vielen Jahren engagierter Aktivist gegen Rassismus und soziale Ungleichheit.

Dass Sohn Marcus nun politisch in die Offensive geht, ist dennoch spannend, wenn man auf die jüngere Vergangenheit zurückblickt.

Thuram prescht nach vorn

Zur Erinnerung: Das französische Team hatte vor der WM 2022 in Katar eine zurückhaltendere Linie als andere Nationen, schon Wochen vor dem Turnierstart verkündete Kapitän Hugo Lloris, dass er die dann vieldiskutierte One-Love-Binde nicht tragen würde - lange, bevor das kurzfristige Verbot der FIFA unter anderem das DFB-Team in die Bredouille brachte.

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Staatspräsident Macron stützte die Haltung - offensichtlich auch wegen eigener außenpolitischer Interessen - und forderte im Vorfeld der WM: „Ich glaube, wir sollten den Sport nicht politisieren.“

Frankreichs Umgang mit dem Thema wurde den deutschen Verantwortlichen von Kritikern wiederholt vorgehalten, auch der damalige Bundestrainer Hansi Flick nannte Frankreich danach als Vorbild. Eine Ansage wie die von Macron wäre „auch ein gutes Zeichen für uns gewesen“, sagte er.

Nun zeigt sich: Beim aktuellen Turnier, nach dem Rechtsruck im eigenen Land, möchten auch nicht alle Franzosen die Politik wegschieben - und Thurams Positionierung wird in der Heimat aufmerksam registriert und breit diskutiert: „Der Stürmer sprengte das Gerüst der eher lauwarmen Sätze, die sonst die Kommunikation der französischen Spieler prägen“, schrieb etwa die Zeitung Liberation.

Die EM beginnt für Thuram und Co. am Montag (21.00 Uhr im LIVETICKER) gegen Österreich in Düsseldorf.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)