Lothar Matthäus hat für den Verzicht von Bundestrainer Julian Nagelsmann auf die Starspieler Leon Goretzka vom FC Bayern und Mats Hummels (Borussia Dortmund) bei der Heim-EM möglicherweise rein menschliche Beweggründe angeführt.
Hummels & Goretzka? Ikone deutlich
Vor dem Turnierauftakt gegen Schottland (ab 21 Uhr im LIVETICKER) sagte der deutsche Rekordnationalspieler im Interview mit ran: „Rein nach sportlichen Aspekten darfst du vielleicht ohnehin nicht gehen, denn es geht auch um die Atmosphäre.“
Matthäus fügte an: „Ich will damit jetzt nicht sagen, dass Goretzka oder Hummels Stinkstiefel sind, das sind sie nicht. Sie sind aber beide sportlich ambitioniert und natürlich ist das journalistische Interesse dann auch eher gegeben, mit einem Mats Hummels ein Interview zu machen statt mit einem Waldemar Anton oder Robin Koch. Und selbst wenn ein Spieler aus Stuttgart oder Frankfurt ein Interview gibt, hat es bei weitem nicht diese Wirkung wie bei Mats Hummels oder Leon Goretzka.“
Hätten Hummels und Goretzka Ruhe gestört?
Nagelsmann habe „vielleicht die Sorge gehabt“, so der 63-Jährige weiter, „dass sie damit aufgrund ihrer Qualität und ihrer Erfolge nicht zufrieden sein könnten und dadurch die Ruhe, die man für einen Erfolg bei einem solchen Turnier braucht, gestört wird.“
Was die deutschen Titelambitionen angeht, formulierte der heutige TV-Experte und Kolumnist eine hohe Erwartungshaltung: „Für mich ist das Halbfinale immer eine Enttäuschung, weil wir ein Fußball-Land sind. Auch die Brasilianer oder die Franzosen sind nicht zufrieden, wenn sie im eigenen Land nicht ins Endspiel kommen.“
Matthäus traut dem DFB-Team „das Finale zu, weil wir hohe Qualität haben und viele Möglichkeiten haben. Wichtig ist natürlich die Stimmung in der Mannschaft, und die scheint sehr gut zu sein, auch zwischen Trainer und Mannschaft. Daher sind wir einer der Topfavoriten und können auch Europameister werden.“