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EM 2024: Wie Rangnick Österreich stark macht

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EM 2024: Wie Rangnick Österreich stark macht

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Rangnick will es noch nicht wahrhaben

Österreich hat die wohl schwerste Gruppe der Europameisterschaft als Erster abgeschlossen. Hinter dem Erfolg steht ein Trainer, der die Spieler nach ihren Stärken einsetzt, und eine Mannschaft, die mit Druck und Rückschlägen umgehen kann.
Nach dem Sieg gegen die Niederlande sind die Österreich Gruppensieger. Das scheint auch den Fans etwas zu Kopf zu steigen.
Österreich hat die wohl schwerste Gruppe der Europameisterschaft als Erster abgeschlossen. Hinter dem Erfolg steht ein Trainer, der die Spieler nach ihren Stärken einsetzt, und eine Mannschaft, die mit Druck und Rückschlägen umgehen kann.

„Oh, wie ist das schön“, sangen die Fans. Das 3:2 von Österreich gegen die Niederlande wurde ordentlich zelebriert. Die Spieler standen vor ihren Fans und schaukelten zur Musik. „Wir arbeiten hart und feiern gut“, sagte der gut gelaunte Offensivspieler Marcel Sabitzer.

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Vor der Europameisterschaft wurde Österreich als Geheimfavorit gehandelt. Nachdem sie die vermeintliche „Todesgruppe“ mit Frankreich, den Niederlanden und Polen auf Platz 1 abgeschlossen haben, wird aus dem Geheimfavoriten ein Top-Favorit.

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Sabitzer selbstbewusst: „Wir können jeden Gegner schlagen“

Teamchef Ralf Rangnick möchte dies noch nicht wahrhaben: „Ich habe schon vor einigen Monaten gesagt, dass ich es nicht für sehr wahrscheinlich halte, dass wir Europameister werden. Es ist noch immer nicht sehr wahrscheinlich. Aber es macht auch keinen Sinn, sich damit zu befassen. Wir wollen weiterkommen.“

Und dann womöglich doch Europameister werden? Offensivspieler Marcel Sabitzer äußerte sich auf Nachfrage von SPORT1 etwas mutiger: „Wir haben in einer schwierigen Gruppe den ersten Schritt getan. Wenn man das K.o.-System erreicht, kann man in einen Lauf reinkommen. Wir haben die Qualität, um jeden Gegner schlagen zu können. Aber es wird ein sehr schwerer Weg.“

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Österreich kann mit Druck und Rückschlägen umgehen

Diese Mannschaft hat bewiesen, mit Widerständen umgehen zu können. Nachdem das Auftaktspiel gegen Frankreich (unglücklich) mit 0:1 verloren wurde, standen sie in der zweiten Partie gegen Polen unter Druck. Wäre das Spiel verloren gegangen, hätte das Vorrundenaus besiegelt sein können. Mit einem überragenden 3:1 wurde dies verhindert.

Nun haben sie gegen die Niederlande auch noch gezeigt, Rückschläge während eines Spiels wegstecken zu können. Zweimal kassierten sie den Ausgleich, beide Male ließen sie innerhalb kürzester Zeit den erneuten Führungstreffer folgen. „Was mich beeindruckt hat, ist die Reaktion der Spieler auf die Gegentore“, sagte Rangnick, „Sie haben den Kopf oben behalten und weiter unser Spiel gespielt.“

Selbst die Spieler, die einen haarsträubenden Fehler begingen, fanden sofort zurück in die Partie. Beispiel Florian Grillitsch: Erst verschuldete er mit einem Ballverlust das 1:1, dann bereitete er mit einer Flanke das 2:1 vor. „Mich freut, dass er nach diesem Fehler das Zutrauen hat, sich so einzuschalten und so einen Chipball zu spielen“, lobte Rangnick.

Rangnick liegt mit seinen Rotationen richtig

Auch der Teamchef selbst hat ein glückliches Händchen - taktisch und personell. Vor dem zweiten Vorrundenspiel gegen Polen nahm er drei Rotationen vor. Zwei der neuen Spieler schossen ein Tor - nämlich Marko Arnautovic und Gernot Trauner.

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Vor dem Spiel gegen die Niederlande veränderte er die Startelf sogar auf vier Positionen. Der Einfluss der neuen Spieler: Alexander Prass leitete mit einer scharfen Hereingabe das Eigentor zum 1:0 durch den niederländischen Donyell Malen ein, Romano Schmid erzielte das 2:1.

Auch die Abwehr wurde in jedem Spiel umgestellt - und hat immer funktioniert. „Ich glaube, das Spiel hat uns neben dem Gruppensieg auch die Erkenntnis gebracht, dass die Breite im Kader größer ist, als alle dachten - inklusive uns selber“, gab Rangnick zu.

Keine Top-Stars, aber ein System, das auf die Spieler zugeschnitten ist

Österreich hat keine Top-Stars wie Frankreich oder England. Aber sie funktionieren als Mannschaft. Der oft als schwierig geltende Arnautovic arbeitet mit seinen 35 Jahren selbstlos für die Mannschaft. Sabitzer bekommt von Rangnick offensive Freiheiten gewährt und ist effektiv - gegen Polen gelang ihm eine Vorlage, gegen die Niederlande ein Tor.

„Wie wir spielen, passt optimal zu den Spielern“, erklärte Rangnick seine Herangehensweise, „Nehmen wir Marcel (Sabitzer, Anm. d. Red.), der in Vergangenheit teilweise auf der Doppelsechs spielen musste. Das kann er natürlich. Aber eine Etage weiter vorne ist er wertvoller. Man sieht, was für eine Torgefahr er ausstrahlt.“

Bundesliga-Ersatzspieler wachsen über sich hinaus

Überhaupt scheint es so, als würden sämtliche Spieler unter Rangnick ihr Potenzial entfalten. Da wäre zum Beispiel der Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald, der bei RB Leipzig über die Reservistenrolle nicht hinauskommt, nun aber auf der großen Bühne der Europameisterschaft mit Übersicht und Spielintelligenz begeistert. Auch Christoph Baumgartner ist in Leipzig kein Stammspieler, glänzt aber für Österreich mit viel Wucht nach vorne.

Apropos Leipzig: Dort wird Österreich am 2. Juli das Achtelfinale bestreiten. Gegner wird der Zweite der Gruppe F sein – also Türkei, Tschechien oder Georgien. Wie es sich für Österreich anfühlen wird, dann in der Favoritenrolle zu stecken? „Das hat keine Auswirkung auf unsere Spieler“, wiegelte Rangnick ab. „Das sind alles gute Gegner, auf die wir jetzt treffen.“

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Und keiner von ihnen dürfte gerne gegen Österreich antreten.