Die zahlreichen türkischen Fans im Stadion schauten nur fassungslos auf das Spielfeld, sie konnten nicht glauben, was gerade passiert war. Ihre Mannschaft lag im EM-Spiel gegen Portugal bereits mit 0:1 zurück, da gerieten sie durch einen unfassbaren Fehler nach gerade einmal 29 Minuten bereits mit 0:2 in Rückstand.
Das Eigentor des Jahres?
Was war passiert? Ein verunglückter Pass der Portugiesen landet bei Türkei-Verteidiger Samet Akaydin. Cristiano Ronaldo und Co. stellten die Angriffsbemühungen ein, die Kameras schalten bereits weg. Doch dann wollten Akaydin den Ball zu seinem eigenen Torhüter zurückspielen. Doch dieser war aus dem Tor geeilt und stand weit links vom eigenen Gehäuse.
Als im Fernsehen wieder auf die Szene zurückgeschaltet wurde, trudelte der Rückpass bereits ins Tor. Mitspieler Mehmet Celik konnte den Ball erst hinter der Linie erreichen, der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer zeigte sofort an, dass der Ball sich bereits vollständig im Kasten befunden hatte.
„Das ist ein bisschen sehr dumm gelaufen“
„Was ist das denn?“, fragte auch ZDF-Kommentator Oliver Schmidt völlig fassungslos und ergänzte anschließend: „Sie haben nicht oft zusammen gespielt - hier sieht man, wozu das führen kann.“ Die Startaufstellung der Türkei hatte bereits vor Anpfiff für Aufsehen gesorgt: Vier Wechsel nahm Trainer Vincenzo Montella vor, unter anderem nahm er Youngster Arda Güler raus sowie den verletzten Stammtorhüter Mert Günok.
Doch für diesen rutschte nicht etwa die eigentliche Nummer zwei Ugurcan Cakir ins Tor, sondern Altay Bayindir. Dieser ist aktuell bei Manchester United unter Vertrag, absolvierte in dieser Saison aber nur ein Spiel.
In der Halbzeitanalyse bei MagentaTV wurde dies auch als Ursache für das Eigentor gewertet: „Das (die fehlende Spielpraxis, Anm. d. Red.) hat man gesehen, er hat auch ein paar Bälle ins Aus gespielt. Das ist ein bisschen dumm gelaufen für ihn“, meint Experte Owen Hargreaves. Moderator Johannes Kerner setzt sogar noch einen drauf: „Das ist ein bisschen sehr dumm gelaufen, würde ich mal sagen.“
Für Ex-Nationalspieler Shkodran Mustafi liegt die Hauptschuld allerdings beim Innenverteidiger: „Wenn du keinen Druck hast und keinen Stürmer in der Nähe hast, musst du wenigstens gucken, wo dein Torwart ist.“
Auch in den sozialen Medien ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten. „Das muss eines der schlimmsten Eigentore in der Geschichte des Wettbewerbs sein“, schreibt ein User. Ein anderer schreibt vom „Patzer des Jahres“.
Es war bereits das sechste Eigentor bei dieser Europameisterschaft.