Glück für die Türkei! Im abschließenden Vorrunden-Spiel gegen Tschechien (2:1) ist Kenan Yildiz vor der Pause um einen Platzverweis herumgekommen.
Kein Platzverweis? Türkei im Glück!
Das Offensiv-Talent, 2022 vom FC Bayern zu Juventus Turin gewechselt, nahm in einem Kopfballduell mit Vladimir Coufal in der 38. Minute den Ellenbogen zur Hilfe – dabei hatte Yildiz erst kurz zuvor die Gelbe Karte bekommen, nachdem er einen Gegenspieler mit offener Sohle getroffen hatte.
„Ganz klar den Ellenbogen gegen den Kopf“, sagte ARD-Expertin Almuth Schult über die zweite strittige Szene: „Das kann fast als Tätlichkeit gewertet werden.“
Die Torhüterin befand: „Das ist auf jeden Fall eine Gelbe Karte“. Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner pflichtete ihr bei: „Die Ellenbogen sind weit über Schulterhöhe auf Kopfhöhe. Damit geht er gefährlich gegen seinen Gegenspieler vor. Es wäre in der Konsequenz für den Schiedsrichter richtig gewesen, hier auch Gelb-Rot zu geben.“
Nicht nur Schult war daher überrascht, dass Schiedsrichter Istvan Kovacs aus Rumänien bei seiner Einwurfentscheidung blieb. „Darüber wird später diskutiert werden“, meinte Schult: „Wenn er konsequent ist, muss er ihn runterstellen.“
In der Halbzeitpause erklärte Wagner dann das Problem in dieser Situation: „Der Schiedsrichter hat die Aktion überhaupt nicht gesehen. Er hat auch kein Foul gepfiffen. Das ist keine Aktion, bei der der VAR eingreifen kann. Weder wegen des unterlassenen Freistoßpfiffes noch wegen einer möglichen Gelben Karte, die zu Gelb-Rot führt. Somit leider nicht geahndet.“
Brisant: Tschechiens Antonín Barak war in der 20. Minute mit einer Gelb-Roten-Karte (zu Recht) vom Feld geflogen.