Für Daniel Siebert wird es heikel. Der Schiedsrichter aus Berlin muss bei seinem zweiten EM-Einsatz am Mittwoch die Partie zwischen der Slowakei und Rumänien in Frankfurt/Main leiten.
Droht die „Schande von Frankfurt“?
Die Begegnung in der Gruppe E steht am letzten Vorrundenspieltag unter besonderer Beobachtung, da beiden Mannschaften mit großer Wahrscheinlichkeit ein 0:0 zum Einzug ins Achtelfinale reicht.
So droht am letzten Tag der EM-Vorrunde ein zweites Gijón, also quasi eine „Schande von Frankfurt“. Der Nichtangriffspakt in der spanischen Stadt sorgte 1982 bei der WM für viel Aufsehen, weil sowohl Deutschland als auch Österreich mit dem gleichen Resultat die nächste Runde erreichten - zulasten von Algerien, das die Gruppenphase schon vorher beendet hatte.
Eine besondere Briszanz für das Spiel, das aus Referee-Sicht eine fast rein deutsche Angelegenheit wird. Siebert stehen Jan Seidel und Rafael Foltyn als Assistenten zur Seite. Als vierter Offizieller ist der zweite deutsche EM-Unparteiische Felix Zwayer (ebenfalls aus Berlin) im Einsatz.
Erstes EM-Spiel für Siebert
Den Posten des Video-Schiedsrichters im Leipziger VAR-Raum übernimmt der Rostocker Bastian Dankert. Ihn unterstützen Christian Dingert und der Italiener Massimiliano Irrati als Assistenten.
Der 40 Jahre alte Siebert bestreitet nach der EM 2021 sowie der WM 2022 sein drittes großes Turnier. Sein erstes Spiel bei der EM-Endrunde in Deutschland leitete er am vergangenen Samstag.
Beim 1:1 (1:0) zwischen Georgien und Tschechien war Siebert bei einem aberkannten Tor für Tschechien und einem Handelfmeter für Georgien auf den VAR angewiesen.
„Ich will nach dem Turnier sagen können, dass ich etwas Tolles erlebt und etwas gelernt habe für meine Karriere“, hatte Siebert dem SID im Vorfeld der EM gesagt, zu Träumereien wie der Leitung des Endspiels in seiner Heimatstadt will er sich nicht hinreißen lassen: „Für so etwas bin ich nicht in der Position. Ich bin dankbar, dass ich dabei bin.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)