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EM 2024: Sané ist Nagelsmanns Sorgenkind

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EM 2024: Sané ist Nagelsmanns Sorgenkind

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Nagelsmanns Sorgenkind

Leroy Sané steht bei der Europameisterschaft im Schatten seiner DFB-Kollegen. Den Bayern-Star scheinen noch immer körperliche Probleme zu hemmen. Bekommt Maximilian Beier bald seine Chance?
Das DFB-Team bereitet sich auf Ungarn vor. Im Training hat Leroy Sané dabei einen riesigen Lachflash.
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Leroy Sané steht bei der Europameisterschaft im Schatten seiner DFB-Kollegen. Den Bayern-Star scheinen noch immer körperliche Probleme zu hemmen. Bekommt Maximilian Beier bald seine Chance?

Im Prinzip war das Ding schon durch. Deutschland führte gegen giftige Ungarn kurz vor Schluss mit 2:0, da wollte Leroy Sané auch noch zeigen, wozu er in der Lage ist.

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Immerhin schien die Gelegenheit recht günstig, weil die Kräfte beim Underdog langsam nachließen und die vorher so engen Räume auf dem Rasen plötzlich viel größer wurden - normalerweise ein Terrain, das dem schnellen Flügelflitzer liegen müsste.

Doch es sollte anders kommen. Erst versuchte es der nach gut einer Stunde für Florian Wirtz eingewechselte Sané in der 88. Minute, seinen Moment zu erzwingen. Der 28-Jährige nahm rechts Tempo auf, dribbelte los - schloss im Strafraum aber etwas zu schwach ab. Chance vertan.

Keine zwei Zeigerumdrehungen folge schon die nächste Situation. Gegen weit aufgerückte Ungarn ergab sich ein aussichtsreicher Konter, bei dem Sané allerdings zu lässig agierte und den Ball in Füße des Gegners spielte. Wieder nichts.

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Zwei Szenen, die exemplarisch zeigen, dass Sané beim Heimturnier eine bislang eher unglückliche Figur abgibt. Während das DFB-Team um die beiden „Zauberer“ Florian Wirtz und Jamal Musiala sowie Kapitän İlkay Gündoğan tatsächlich eine Euphoriewelle ausgelöst und für große Erleichterung bei allen Beteiligten gesorgt hat, war er maximal in der Rolle des Nebendarstellers.

27 Minuten beim furiosen Auftakt gegen Schottland (5:1), 32 Minuten im Spiel gegen Ungarn (2:0) - mehr war für den Bayern-Star nicht drin.

Sané durch Verletzungen ausgebremst

Die Gründe für die wenigen Spielminuten? Überraschen auf den ersten Blick nicht mal. Sané hatte nach seiner Roten Karte im vergangenen November gegen Österreich und der daraus resultierenden Drei-Spiele-Sperre fast alle Länderspiele in diesem Jahr verpasst, kehrte erst beim letzten Test gegen Griechenland zurück in den Kader.

Andere liefen ihm indessen den Rang ab, sodass sich aus den Umständen quasi von selbst ein schlüssiger Plan auftat. Wirtz und Musiala sollen die Gegenspieler müde dribbeln, bis Sané mit noch mehr Tempo reinkommt.

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Nur ging diese eigentlich gute Idee von Bundestrainer Julian Nagelsmann als eine der wenigen bis dato nicht wirklich auf. Weder ein Tor noch eine Vorlage konnte Sané in seinen beiden Joker-Einsätzen verbuchen - im Gegenteil.

Sané sucht Rhythmus

Zwar war er nach seinen Hereinnahmen sofort eingebunden und stets Anspielstation für seine Mitspieler. Doch bei so manchem Fan dürfte der gebürtige Essener vielmehr in Erinnerung geblieben sein, weil er in verschiedenen Situationen oft die falsche Entscheidung getroffen hat.

Dass Sané seinen Rhythmus sucht, ist allerdings kein neues Phänomen und erinnert an seine Rückrunde bei den Münchnern. Dort hatte der Ex-Schalker durchweg mit kleineren und größeren Verletzungen zu kämpfen. Ganz besonders bremste ihn eine hartnäckige Schambeinproblematik aus, so setzte Trainer Thomas Tuchel seinen Schützling im Saisonfinale gar nur noch in der Champions League ein. Der Bayern-Coach erklärte damals, dass sich Sané „für die Mannschaft mit Schmerzen durch die Saison“ schleppe.

„Es war absolut grenzwertig. Er hat jetzt nie trainieren können. Die medizinische Abteilung hat da wirklich alles unternommen“, betonte auch FCB-Sportdirektor Christoph Freund nach dem 1:0-Sieg gegen Arsenal und legte Worte nach, die aufhorchen ließen: „Der Leroy hat wirklich die Zähne zusammengebissen und eine super Leistung gebracht. Er kann eigentlich seit einigen Wochen nicht mehr trainieren, ist dann aber bei so Spielen irgendwie wieder da.“

Setzt Nagelsmann am Sonntag auf Beier?

Und Nagelsmann? Der befürchtete schon, dass Sané bei der Heim-EM nur dosiert eingesetzt werden könne.

Jedes Spiel kann der Offensivprofi „sicherlich nicht“ über 90 Minuten spielen, meinte Nagelsmann vor dem Turnierstart und stellte ihm vor Beginn der Testphase ein Ultimatum: „Er muss die Woche trainieren. Und er muss auch gegen die Griechen spielen. Er war jetzt drei Spiele gesperrt, er hat auf Nationalmannschaftsebene gar keinen Rhythmus.“ Dass von Sané keine Wunderdinge zu erwarten sind, deutete der Bundestrainer also schon frühzeitig an.

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Ob Nagelsmann Sané auch im dritten Gruppenspiel gegen die Schweiz (So., ab 21.00 Uhr im Liveticker) aus dem Hut zaubert? Das bleibt abzuwarten. Die teaminterne Konkurrenz wie Maximilian Beier scharrt jedenfalls mit den Hufen.

Im vorletzten EM-Testspiel feierte der Hoffenheimer ein brillantes Debüt, stellte dabei als Joker seine Vielseitigkeit wie Schnelligkeit eindrucksvoll zur Schau. Dafür könnte er bald belohnt werden.