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EM 2024: Kramer mit heftiger England-Kritik - und Mitleid mit Foden

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EM 2024: Kramer mit heftiger England-Kritik - und Mitleid mit Foden

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„Puls von 195″: Heftige England-Kritik

Fußball-Europa rätselt über fußballerisch enttäuschende Engländer. Christoph Kramer fehlt jegliches Verständnis für die destruktive Spielweise, die den Top-Spielern so gar nicht liege.
England ist mit einem Sieg gegen Serbien in die EM 2024 gestartet. Es war kein Zufall, dass Jude Bellingham den einzigen Treffer erzielte. Der 20-Jährige der Dreh- und Angelpunkt. Trägt er zu viel Last auf den Schultern?
SPORT1
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von SPORT1
Fußball-Europa rätselt über fußballerisch enttäuschende Engländer. Christoph Kramer fehlt jegliches Verständnis für die destruktive Spielweise, die den Top-Spielern so gar nicht liege.

England ist mit einem 1:0-Sieg gegen Serbien erfolgreich in die EM gestartet. Die Art und Weise war jedoch für viele Experten und Fans erschreckend. Lediglich der Treffer von Jude Bellingham und die fehlende Durchschlagskraft der Serben bewahrten die Three Lions vor einem Fehlstart. ZDF-Experte Christoph Kramer echauffierte sich bereits während der Übertragung.

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Mit einem Gesamt-Marktwert von 1,52 Milliarden Euro stellt England das teuerste Team der EM. Dies mache den destruktiven Auftritt der Engländer umso bedenklicher, wie Kramer im Podcast „Copa TS“ von Tommi Schmitt untermauerte. Zwar könne die Mannschaft „natürlich den Titel holen“, jedoch mache sie vieles dafür, „dass die Wahrscheinlichkeit sinkt“.

„Du kannst doch nicht Foden, Bellinham, Kane, Saka und einen Alexander-Arnold in ein Spiel schicken und weniger Ballbesitz als die Serben haben. Du beraubst sie jeglicher Stärken“, polterte Kramer und macht deutlich, warum die Stars ihr eigentliches Niveau in der Nationalmannschaft nicht abrufen können.

„Die haben in jedem Spiel in ihrer Vereinsmannschaft 60-70 Ballbesitzphasen und in der zweiten Halbzeit gegen Serbien hatten sie 20. Da laufen sie der Kugel nur noch hinterher. Das sind sie nicht gewohnt“, schilderte der Gladbach-Profi die Problematik.

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Kane und Foden im Fokus der England-Diskussionen

Im Fokus der Diskussionen stand nach der Partie insbesondere Harry Kane. Der Bayern-Star hatte nur eine Top-Chance und fand darüber hinaus überhaupt keine Bindung zum Spiel. „Er hat den Ball in 45 Minuten nur zweimal berührt. Das ist nicht Kanes Spiel“, analysierte Ex-Liverpool-Star Jamie Carragher schon zur Halbzeit für den Telegraph und sprach später in seiner Kolumne von einem „Kane-Problem“, sollte Southgate bei der EM an seinem System festhalten.

Sinnbildlich für die Fehler von Southgate sieht Kramer auch Phil Foden, nimmt den City-Star jedoch klar in Schutz. Im Verein sei er schließlich viel besser ins Spiel eingebunden und nicht davon überrascht, wenn er denn mal einen Ball behalte. „Bei City kriegt er den Ball und hat einen Puls von 65, bei England von 195. Dann macht er halt Fehler. Das ist komplett menschlich. Ich verstehe die Herangehensweise nicht.“

Kane und Foden nehmen ungewöhnliche Rollen ein
Kane und Foden nehmen ungewöhnliche Rollen ein

Ein solches Auftreten sollte laut Kramer auch mit England möglich sein. „Mit dem Kader musst du es schaffen, jede Mannschaft zu dominieren“, stellte er unmissverständlich klar und zieht damit indirekt Coach Southgate in die Verantwortung. Wie viel Potenzial verschenkt wird, zeigt sich auch in den Zahlen von Foden. Erzielte er für Manchester City in der abgelaufenen Saison 27 Pflichtspieltore, steht er im Trikot der Nationalmannschaft bei nur vier Treffern in 34 Länderspielen.

England in der Kritik: Bekommt Southgate die Kurve?

Podcast-Gastgeber Tommi Schmitt schloss sich der Kramer-Kritik an und zeigte sich ebenfalls verwundert über das Auftreten Englands. „Das ist total merkwürdig. Die spielen wie eine Mannschaft, die komplett im Umbruch wäre. Eigentlich müssten wir alle die Rücklichter von euch sehen. Ich bin jedes Mal enttäuscht - wie so ein Schüler, der nur Quatsch macht. Und man weiß, was der eigentlich für ein Potenzial hat“, stellte er einen Vergleich auf.

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Nur stellt sich bei den Three Lions die Frage, ob nicht vielmehr der „Lehrer“ als der Schüler die Hauptschuld trägt. Die Spielweise von Southgate hat schließlich bereits bei vergangenen Turnieren für hitzige Diskussionen gesorgt und auch Kramer scheint sich zu wünschen, dass ein anderer Coach das Potenzial der Milliarden-Truppe entfacht. „Wenn da der Luis Enrique hinkommt und stellt die einfach im 4-3-3 hin und läuft vorne an. Ein bisschen Harakiri, viel Gegenpressing und lässt die mit dem Ball spielen ...“, philosophierte Kramer, was mit dem Kader eigentlich möglich wäre.