Die Aufregung, ja vielleicht sogar die Angst, war groß, als die UEFA verkündete, dass in den Spielen der EM das Gemecker der Stars endlich ein Ende haben muss. Nur noch die Kapitäne dürfen mit dem Schiedsrichter diskutieren. Oder - falls der Torhüter es ist - ein anderer, zu bestimmender Spieler.
Endlich eine kluge Idee der UEFA
Wozu das führen kann, mussten die Dortmunder im Champions-League-Finale gegen Real Madrid erfahren: Sie kassierten die eine oder andere unnötige Verwarnung wegen Meckerns.
Nach den ersten Spielen muss man feststellen: Diese Regeländerung hat sich gelohnt! Endlich hatte die UEFA eine gute Idee. Schon beim Eröffnungsspiel der DFB-Elf gegen Schottland konnte man sehen, dass sich einige Stars sichtlich zurückhielten. Mehr als ein leichtes Kopfschütteln oder Achselzucken war nicht zu vernehmen.
Auch das regelrechte Bestürmen des Schiedsrichters war nicht zu sehen. Das setzte sich auch in den anderen bisherigen Partien fort - selbst die traditionell diskussionsfreudigen Italiener hielten sich zurück. Gut so!
Nagelsmann stört sich an „zu viel Gelaber“
Auf SPORT1-Frage hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann schon vor dem Turnier bekannt, dass seinem Geschmack nach im Fußball „zu viel gelabert“ werde. Damit hat er natürlich Recht - auch wenn gerade bei vielen aktiven Amateurfußballern Verständnis für so manchen Wutausbruch auf dem Platz herrschen mag.
Doch dieses „Gelaber“ führte in den vergangenen Jahren zu einer Verlangsamung des Spiels sowie immer niedrigeren Nettospielzeiten. Das konnte und kann niemand wollen. Schließlich wollen wir alle im wahrsten Sinne des Wortes den Ball rollen sehen.
Im Sinne aller Fans kann man nur hoffen, dass sich dieser positive Trend durch das ganze Turnier zieht und auch in der kommenden Saison in den anderen Wettbewerben fortgesetzt wird.