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EM 2024, Kommentar: Ein Foul am Fußball

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EM 2024, Kommentar: Ein Foul am Fußball

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Ein Foul am Fußball

Was auch immer bei der Spielplangestaltung der EM-Endrunde im Vordergrund stand: Fairplay war es nicht. Der SPORT1-Kommentar.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trifft im Achtelfinale der Europameisterschaft am Samstag auf Dänemark. Muss Deutschland diese Dänen fürchten?
Was auch immer bei der Spielplangestaltung der EM-Endrunde im Vordergrund stand: Fairplay war es nicht. Der SPORT1-Kommentar.

Zum Einschlafen! Ein schlauer Fan tat am zwölften Spieltag der EM das einzig Richtige und legte auf der Tribüne ein Nickerchen ein, während sich seine Engländer gegen Slowenien mit einem torlosen Unentschieden zum Gruppensieg quälten.

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Im Parallelspiel zwischen Dänemark und Serbien waren die Zuschauer derweil damit beschäftigt, die Fairplay-Wertung der UEFA zu durchsteigen.

So wenig Risikofreude auf dem Rasen zu sehen war, so vielfältig waren die Eventualitäten. Entscheiden die Gelben Karten? Die Ergebnisse aus der Qualifikation? Die Rangliste?

Mit dem gelebten Turniermodus, der 2016 eingeführt wurde und die besten Gruppendritten kürt, begeht die UEFA ein Foul am Fußball. Und damit vor allem ein Foul am Fan.

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Die Attraktivität des Spiels leidet

Nun ist der „bisher fürchterlichste Fußballabend der EM“ (Der Spiegel) mit zwei Nullnummern sicher nicht nur auf die kruden Regularien zurückzuführen. Und doch bekommt das Taktieren eine neue Dimension, unter der die Attraktivität des Spiels leidet. Weil der Pragmatismus siegt und das Risiko sinkt.

Wenn dann noch bei der Berechnung der Tabellensituation selbst Österreichs Volksheld Ralf Rangnick - bekanntermaßen Fußball-Professor - abwinkt, steht fest: Es ist etwas faul im Staate Dänemark.

Besserung ist so schnell nicht zu erwarten. Vielmehr war das Rasen-Geschachere vom Dienstag ein fader Vorgeschmack auf das, was noch kommt.

EM-Konstellationen sorgen für Fragezeichen

Vielleicht schon am letzten EM-Vorrundenspieltag, wenn sich die Slowakei und Rumänien elegant mit einem Unentschieden zu Lasten von Belgien oder der Ukraine das Weiterkommen erschleichen könnten.

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War es für Deutschland am Ende in Gruppe A sogar von Vorteil, ohne Kenntnis der späteren Konstellation vorlegen zu müssen? So konnte man gar nicht erst zum Grübeln verlockt werden.

Doch Moment, wieso trifft der Gastgeber nun eigentlich auf einen Gruppenzweiten und nicht einen Dritten? Vielleicht weil man mehr Zeit zur Regeneration hat, so eine mögliche Argumentation.

Neuer Modus bei WM und Champions League

Alles klar?! Hoffentlich, denn ziemlich sicher wird‘s in Zukunft eher komplizierter als durchschaubarer.

Die nächste Weltmeisterschaft in Amerika wird mit 48 statt bisher 32 Mannschaften in 12 Vierergruppen und einer neu eingezogenen Sechzehntelfinal-Runde zum Turnier der unbegrenzten Möglichkeiten. Dann sind es 8 Teams aus 12 Gruppen, die als Dritte weiterkommen. 104 statt 64 Partien, das muss man schließlich erstmal in einen Spielplan pressen.

Noch näher ist die neue Champions League, die ab der kommenden Saison mit 36 statt 32 Teams und acht Gruppenspielen pro Teilnehmer lockt, bevor neben acht direkten Qualifikanten fürs Achtelfinale eine Playoff-Runde für die K.o.-Phase Einzug erhält, in der wiederum die acht Gegner ermittelt werden.

Was auch immer bei der Entwicklung diesen Systematiken im Vordergrund stand (ein Schelm, wer ans Geld denkt): Fairplay war es sicher nicht.