Eigentlich hätte sich Luciano Spalletti am Montagabend entspannen können. Dank eines späten Ausgleichs im Spiel gegen Kroatien steht die italienische Fußball-Nationalmannschaft bei der EM im Achtelfinale. Zwar zeigte die Squadra Azzurra keine besonders ansprechende Leistung, die Runde der letzten 16 wurde dennoch aus eigener Kraft erreicht.
Italien-Coach macht schweren Vorwurf
Entspannt zeigte sich Cheftrainer Spalletti dennoch nicht - im Gegenteil. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel redete er sich in Rage und nahm sich die Kritiker vor. Bereits bei der ersten Frage sah sich der Trainer zu einem Monolog von nicht unerheblicher Länge veranlasst.
Darin sprach er auch über einen möglichen Maulwurf in seiner Mannschaft. So habe der Reporter Insiderwissen, welches er nach Meinung von Spalletti überhaupt nicht haben dürfte. „Es gibt im Team offenbar jemanden, der die Information durchgibt und derjenige schadet dem Team“, zeigte er sich empört.
Der Journalist hatte von angeblichen Gesprächen mit einzelnen Spieler bezüglich der Aufstellung vor dem Spiel gegen Kroatien gesprochen – Spalletti überraschte in der Folge wiederum mit seiner Formation.
Spalletti kann Kritik „nicht akzeptieren“
„Wie alt sind Sie“, wurde der Coach in Richtung des Fragestellers laut. „51? Ich bin 65. Ich bin 14 Jahre älter. Ich suche immer das Gespräch mit meinen Spielern. Ich muss meinen Spielern Gehör schenken. Und was ist daran falsch, wenn die Startaufstellung das Ergebnis von Gesprächen war?“
Doch damit war der Italiener noch lange nicht fertig. Nachdem ihn ein Journalist gefragt hatte, was geschehen würde, wenn Italien ausscheiden würde, zeigte sich der Cheftrainer erneut empört. „Was ist das für eine Frage? Ich werde auch gefragt, ob ich Angst habe. Wenn ich die hätte, würde ich wie Sie ins Stadion gehen und mir die Spiele anschauen. Ich bekäme die Karte auch umsonst.“
Zudem erklärte er, die nicht unerhebliche Kritik an seiner Mannschaft könne er „nicht akzeptieren“.