Während der ersten beiden EM-Wochen zeigte sich wieder und wieder das gleiche Problem: Funktionäre, Fans und Journalisten - vornehmlich aus dem Ausland - klagten nach Fahrten mit der Deutschen Bahn über erschwerte Reise-Bedingungen. Züge kamen zu spät, andere fuhren überhaupt nicht.
Bahn-Ärger! Lahm wird deutlich
Auch der Turnierdirektor - Ex-Bayern-Star Philipp Lahm - erlebte dies. So schaffte er es am vergangenen Freitag nicht rechtzeitig zum Anpfiff des Spiels zwischen der Ukraine und der Slowakei. Der 40-Jährige war mit dem Zug nach Düsseldorf gereist.
Nun hat sich Lahm auf einem Pressetermin in Leipzig zur Thematik geäußert und generelle Kritik an der Lage in der Bundesrepublik geübt. „Ich glaube, wir haben es versäumt, insgesamt als Deutschland in den letzten Jahrzehnten ein bisschen daran zu arbeiten an der Infrastruktur.“
Und weiter: „Wir stehen im Austausch mit der Deutschen Bahn, sie werden alles weiterhin tun, dass die Menschen von A nach B wirklich pünktlich kommen. Aber das ist kein Problem, was jetzt auftritt, während des Turniers. Da hätte man weit vorher schon dran arbeiten müssen.“
„Ärgerlich“: Lahm im Austausch mit der Deutschen Bahn
Alles schlecht reden wollte Lahm derweil aber nicht. So hob er hervor, dass er während all seiner Reisen nur einmal Opfer eines Bahn-Problems wurde. „Insgesamt, ich bin jetzt zehn Tage mit der Bahn unterwegs, bin ich zu den meisten Dingen sehr, sehr pünktlich gekommen. Ich hatte natürlich eine Verspätung, die sicherlich ärgerlich ist und vor allem für Fans, die lange Reisen auf sich nehmen, die Geld, viel Geld dafür ausgeben“, so der frühere Abwehrspieler.
Lautstarke Kritik gab es in den ersten beiden EM-Wochen von vielen Seiten. Besonders prägnant: The Athletic-Reporter Sebastian Stafford-Bloor titelte in einem Stück über die EM in Deutschland: “Euro 2024 und deutsche Effizienz - vergessen Sie alles, was Sie zu wissen glaubten“.
Entsetzt war zuletzt auch Oranje-Trainer Ronald Koeman. Für das Spiel gegen Österreich (ab 18 Uhr im LIVETICKER) muss die Elftal nach Berlin fahren. Doch während die Anreise im Zug kein Problem ist, muss die Rückreise im Bus erfolgen.
„Wir kommen nach dem Spiel nicht zurück, weil es keinen Zug mehr gibt, der uns nach Wolfsburg fährt. Deutschland wirbt damit, eine nachhaltige Europameisterschaft auszurichten. Aber sie schaffen es nicht.“