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EM 2024: „Ich laufe nicht weg“: Türkei-Kapitän Calhanoglu stellt sich den hohen Erwartungen

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EM 2024: „Ich laufe nicht weg“: Türkei-Kapitän Calhanoglu stellt sich den hohen Erwartungen

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„Ich bekomme die meiste Kritik“

Während die Türkei von Wunderkind Arda Güler schwärmt, gibt es für Kapitän Hakan Calhanoglu Kritik. Durch seine überragenden Leistungen in Italien wurde die in der Türkei ohnehin schon hohe Messlatte nochmal erhöht.
In ihrem zweiten Spiel bei der UEFA EURO 2024 hat die Türkei gegen Portugal das wohl kurioseste Eigentor des Turniers geschossen.
Während die Türkei von Wunderkind Arda Güler schwärmt, gibt es für Kapitän Hakan Calhanoglu Kritik. Durch seine überragenden Leistungen in Italien wurde die in der Türkei ohnehin schon hohe Messlatte nochmal erhöht.

Mit ihren frenetischen und in Deutschland zahlreich vertretenen Fans im Rücken ist die Türkei bei der EM in Deutschland so etwas wie ein zweiter Gastgeber geworden. Dass am Bosporus nach der Katastrophen-EM 2021 wieder positive Schlagzeilen geschrieben werden, daran haben nicht nur die Fans einen Anteil.

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Stattdessen ist es die türkische Nationalmannschaft um Wunderkind Arda Güler, die in der Türkei - und bei den türkischen Anhängern in Deutschland - für EM-Fieber sorgt. Dabei steht der 19 Jahre alte Ballkünstler von Real Madrid im Rampenlicht, gefühlt begründet sich die Hoffnung einer ganzen Nation in dem Glauben an sein Talent.

Einer, der ebenso begabt ist und das - im Vergleich zu Güler - bereits auf den großen Bühnen dieser Fußball-Welt unter Beweis stellte, ist jedoch noch nicht angekommen bei der EM.

Calhanoglu rechtfertigt sich nach Kritik

„Kritik wird es immer geben“, will sich der gebürtige Mannheimer Hakan Calhanoglu jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Im Wissen um die Beurteilung seines Schaffens gab sich der 30-Jährige stattdessen entspannt. „Ich bekomme die meiste Kritik. Aber ich höre nicht auf sie, sonst wäre ich nicht so weit gekommen“, erklärte der Star von Inter Mailand einen Tag nach dem 0:3 gegen Portugal.

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Der Kern der Kritik: Bei der türkischen Nationalmannschaft kommt der Mittelfeld-Lenker nicht an seine starken Leistungen im Inter-Trikot heran. Ganz ohne Rechtfertigung wollte der ehemalige Bundesliga-Star das nicht stehen lassen.

„Auf der einen Seite wird die Nationalmannschaft analysiert und auf der anderen Seite wird Inter analysiert“, legte Calhanoglu los, der „nicht zu tief“ in die Statistiken eintauchen wollte. „Ich spiele dort schon seit Jahren, hier braucht es Zeit. Manchmal ist es anders, weil man nicht mit den gleichen Teamkollegen spielt“, erklärte er.

Zudem betonte er, dass er mit derselben Herangehensweise in die Spiele gehe: „Ich mache hier das, was ich dort gemacht habe und versuche, die Wünsche des Trainers zu erfüllen.“

Calhanoglu hat sich ein Denkmal geschaffen

Trotz all der Kritik ist Calhanoglu mit seinem Spiel zufrieden. „Ich habe in beiden Spielen sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung geholfen. Ich habe alle Zweikämpfe gewonnen. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden“, bekräftigte er, der vorangehen möchte. „Ich laufe nicht vor dem Ball weg, ich übernehme Verantwortung, ich versuche, den Ball zu bekommen.“

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Diese Qualitäten schätzt offenbar auch der FC Bayern München, dem Interesse an Calhanoglu nachgesagt wird. SPORT1 berichtete allerdings bereits, dass die Spur an die Säbener Straße derzeit nicht sehr heiß ist.

Um weiteren Gerüchten vorzubeugen, sah sich nun auch der Spieler selbst zu einer Stellungnahme genötigt: „Ich glaube, dass es jetzt angebracht ist, eine klare Aussage zu machen, um weitere Missverständnisse zu vermeiden“, schrieb er auf Instagram. „Ich bin sehr glücklich bei Inter Mailand. Die Beziehung, die ich mit dem Verein und unseren unglaublichen Fans habe, ist wirklich etwas Besonderes. Ich freue mich auf die Aussicht, mit Inter in Zukunft weitere Trophäen zu gewinnen.“

Ein Spielmacher wie Toni Kroos

Seit seinem Wechsel 2017 von Leverkusen zur AC Mailand hat sich Calhanoglu in Italien einen Namen gemacht. 307 Einsätze hat er seitdem für die beiden Mailänder Klubs absolviert und dabei starke 131 Torbeteiligungen gesammelt (59 Tore, 72 Vorlagen).

Als 18-Jähriger schoss er den KSC mit 29 (!) Torbeteiligungen zur Meisterschaft der 3. Liga, ein Jahr später gelangen ihm während seiner Debüt-Saison in der Bundesliga 15 Torbeteiligungen für den HSV. Schnell war Calhanoglu begehrt und wechselte zur Werkself nach Leverkusen, die er nach drei Jahren und 115 Einsätzen (57 Scorer) in Richtung Italien verließ.

Wie beeindruckend seine Torbeteiligungen auch sein mögen, sie drücken die Qualität des zurückgezogen agierenden Spielmachers nicht vollumfänglich aus. Vergleichbar mit Toni Kroos bei Madrid, orchestriert der Türke aus der Tiefe das Spiel für Inter, spielt viele Seitenverlagerungen und lange Bälle, schafft dadurch Räume für seine Mitspieler und findet gegen Pressing immer die richtigen Lösungen.

Türkei-Kapitän beschwört Teamgeist

Zusätzlich dazu ist sein rechter Fuß bei ruhenden Bällen, Flanken und Distanzschüssen auf absolutem Weltklasse-Niveau. Genau dieses Niveau erwartet man deswegen aber eben auch im Türkei-Trikot von ihm, besonders am Mittwoch beim entscheidenden Spiel gegen Tschechien (21 Uhr im SPORT1-Liveticker).

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„Es gibt hier kein Ich. Es gibt nur uns“, zeigte sich der Kapitän optimistisch und beschwor in Kapitän-Manier den Teamgeist. Ein Unentschieden reicht sicher zum Weiterkommen.