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EM 2024: Diese Nagelsmann-Pläne gingen auf

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EM 2024: Diese Nagelsmann-Pläne gingen auf

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Nagelsmanns Pläne gehen auf

Julian Nagelsmann will seit März nicht alles anders, aber vieles besser machen. Gegen Schottland gingen einige seiner Pläne grandios auf.
Im fenster.com EM Doppelpass lobt Tennislegende Boris Becker Bundestrainer Julian Nagelsmann für eine Entscheidung.
Stefan Kumberger
Stefan Kumberger
Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer
Julian Nagelsmann will seit März nicht alles anders, aber vieles besser machen. Gegen Schottland gingen einige seiner Pläne grandios auf.

Der Start ins EM-Turnier ist der deutschen Nationalmannschaft beeindruckend gelungen. Dabei wurde früh deutlich, dass Julian Nagelsmanns großer Plan eigentlich aus vielen kleinen Plänen und Maßnahmen besteht. Gegen die überforderten Schotten gingen diese alle auf und führten zum Erfolg.

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Festhalten an Neuer

Es war eine Diskussion, die nach den beiden Testspielen gegen die Ukraine und Griechenland Fahrt aufgenommen hatte: Sollte man Manuel Neuer durch Marc-André ter Stegen ersetzen?

Der Bundestrainer beantwortete dies für sich mit „nein“ und versuchte mit markigen Worten, die Debatte im Keim zu ersticken. „Ich lasse keine Diskussion aufkommen“, sagte Nagelsmann nach der Partie gegen die Griechen und legte kurz vor Turnierstart nach: „Am Ende des Tages interessiert es mich auch nicht, was ihr über meine Spieler denkt.“

Auf dieser Route fuhr der Bundestrainer richtig. Neuer unterlief im Eröffnungsspiel kein Patzer. Allerdings wäre ter Stegen wohl angesichts der schwachen Schotten ebenfalls keiner passiert. Doch das Vertrauen Nagelsmanns hat Neuer nochmal gestärkt.

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„Wichtig ist das Vertrauensverhältnis zwischen Trainern, Spielern und mir. Und da ist das Vertrauen sehr groß“, sagte er am Montagmittag auf der DFB-Pressekonferenz.

Havertz statt Füllkrug

Auch diese Personalfrage wurde im Vorfeld der EM heiß diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass es aktuell eher eine Geschmackssache ist, ob man Kai Havertz als leichtfüßigen Künstler schätzt oder eher Gefallen an der brachialen Wucht eines Niclas Füllkrug findet.

Fakt ist: Beide haben ihre jeweiligen Jobs gut erledigt. Havertz glänzte von Beginn an, legte Musialas Treffer auf und erzielte per Elfmeter selbst einen.

Füllkrug wurde in der 63. Minute für Havertz einwechselt. Der BVB-Star kam wahnsinnig gut ins Spiel und traf nur fünf Minuten später zum zwischenzeitlichen 4:0. Ein zweites Tor verhinderte nur eine knappe Abseitsstellung.

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Auch wenn vor allem Füllkrugs Anspruch ein anderer ist, könnte diese Konstellation auch für die kommenden Spiele ein Erfolgsrezept sein. Womöglich setzt sich einer der beiden Offensiv-Stars durch und hängt den internen Konkurrenten ab. Nagelsmann dürfte vor allem darauf hoffen, dass sie sich weiterhin gegenseitig anspornen.

Vertrauen für Gündogan

Auch in der Frage, ob Ilkay Gündogan wirklich in die Startelf gehört, blieb Nagelsmann hart. Der Bundestrainer schenkte seinem Kapitän das Vertrauen und verzieh ihm so manche schwache Partie.

Julian Nagelsmann hat mit Deutschland einen erfolgreichen EM-Start gefeiert
Julian Nagelsmann hat mit Deutschland einen erfolgreichen EM-Start gefeiert

Gündogan dankte es ihm gegen Schottland mit seinem besten Länderspiel seit langem. Während das Kalenderjahr 2024 für Gündogan in Sachen Nationalmannschaft enttäuschend verlief, drehte der 33-Jährige zum EM-Auftakt auf.

Seine klugen Pässe leiteten einige guten Chancen der DFB-Elf ein. Selbst die gefährliche Grätsche von Porteous steckte Gündogan locker weg.

Freiheit für die Künstler

Jeder Trainer hat seine Vorstellungen, wie seine Mannschaft zu spielen hat. Während seiner Zeit beim FC Bayern bekannte Nagelsmann sogar einmal, er wolle im Erfolgsfall auch „ein Stück vom Kuchen“.

Aktuell genießen die Nationalspieler aber auch ihre Freiheiten - und nutzen diese erfolgreich. Schon vor einigen Monaten hatte der Bundestrainer angekündigt, seine taktische Marschroute einfach halten zu wollen. Die Stars sollten nicht überfrachtet werden.

Das Ergebnis: Gerade Jamal Musiala und Florian Wirtz konnten gegen Schottland überzeugen - weil sie sie selbst sein durften.

„Am Ende ist es eine Entscheidung von Spielern auf dem Feld. Wir versuchen, Lösungen anzubieten, Ideen mitzugeben. Die kannst du nicht alle vorhersagen. Wir haben viele Dinge gut umgesetzt wie wir es wollten. Aber die Spieler haben einfach auch die Qualität. Wenn man Jamal sieht, die Dinge, die er macht, die gibst du ihm nicht vor, die kann er einfach“, erklärte Nagelsmann nach der Partie bei Magenta-TV.

Spektakel für die Fans

Schon weit vor der EM hatte der Bundestrainer angekündigt, „Vollgas“ von seinen Spielern zu erwarten. Zudem versprach er attraktiven Fußball. Die Fans sollen „eine Art und Weise von Fußball erleben, der Spaß macht, der entertainen soll“. Als Gegenleistung erhofft sich der Bundestrainer lautstarke Zuschauer, die die DFB-Elf komplett unterstützen.

In München gegen die Schotten gelang das hervorragend. Die Mannschaft startete aktiv und mutig in die Partie. Die Fans dankten es mit guter Stimmung.

Joshua Kimmich, der die Münchner Arena bekanntlich in- und auswendig kennt, zeigte sich sogar von der Lautstärke überrascht. Und das, obwohl statt der üblichen 75.000 „nur“ 66.000 Zuschauer Platz fanden.