Der deutschen Nationalmannschaft gelingt der perfekte EM-Auftakt. Sie gewinnt mit 5:1 gegen Schottland - und löst einen bundesweiten Hype aus.
DFB-Friseur? Can wird deutlich
Einer der Torschützen: Emre Can! Der Kapitän von Borussia Dortmund war erst wenige Tage zuvor zur Mannschaft gestoßen, fügte sich dennoch nahtlos ein und belohnte sich gar noch mit einem Treffer.
Was der Torschütze am Sonntag auf der Pressekonferenz zu seinem Tor, dem Kontakt mit Bundestrainer Julian Nagelsmann rund um die Nachnominierung - und den Wirbel um den DFB-Friseur sagte? SPORT1 hat die Medienrunde im Liveticker zum Nachlesen.
+++ Das war‘s +++
Die Pressekonferenz ist beendet. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
+++ Zu Friseur im DFB-Team +++
„Ich habe es heute schon genutzt, hatte ja davor keine Zeit mehr zum Friseur zu gehen. Ich denke aber nicht, dass es da Überraschungen geben wird, jeder wird sich einfach nur frisch machen. Ich möchte auch noch kurz sagen: Ich verstehe gar nicht die Diskussionen um den Friseur. Bei den Haarschnitten heutzutage muss man fast jede Woche zum Friseur gehen. Bei meinem Haarwuchs sieht es sehr schnell unsauber aus. Auch wenn wir einen Tag vor dem Spiel zum Friseur gehen würde, der Fokus liegt auf dem Fußball. Es tut einfach gut für‘s Gefühl, wenn man gut ausschaut. So geht es uns auch. Deshalb konnte ich bis heute die Diskussion bis heute nie verstehen.“
+++ Zu Pavlovic-Ausfall +++
„Das Zimmer war auf jeden Fall sauber (lacht). Die Putzfrau hat da sehr gute Arbeit geleistet. Kontakt hatten wir nicht, aber es war immer in meinen Gedanken und ich glaube, dass ich das nach dem Turnier machen werde. Ich wünsche ihm auf jeden Fall gute Besserung. Aber auch wenn ich ihn nicht persönlich kenne, tut es mir sehr leid. Was ich so höre, ist er ein sehr guter Junge.“
+++ Zu Ungarn-Spiel +++
„Ich wusste nicht, dass wir in der Nations League gegen sie verloren haben. Sie sind schwer zu bespielen, aber es wird auch gegen uns sehr schwer zu bestehen, wenn wir unsere Energie mitnehmen. Wenn wir das mitnehmen, können wir alle schlagen.“
+++ Zu Spiel in Frankfurt (wegen Familie) +++
„Alle werde ich nicht reinkriegen, dafür sind es viel zu viele. So viele Karten kriege ich nicht. Aber ich habe nach der Nominierung meine Eltern angerufen, die waren froh. Eine EM ist immer speziell. Und dann im eigenen Land, das ist eine spezielle Stufe.“
+++ Zu 75-Jahr-Feier von Adidas und CL-Finale +++
„Ich weiß gar nicht, wer alles da war. Es war aber sehr viel los. Ich habe mit ein paar Jungs eine Fahrradtour gedreht, da haben wir gesehen, dass sehr viel los war. Es wäre aber keine gute Idee, wenn wir da dann ankommen. Daher waren nicht viele Spieler dar. Und ja, es war sehr hart, das war schon ein Schlag. Aber so ist der Fußball. Ich kann nicht sagen, wann, aber es hat ein paar tage gedauert, bis ich wieder ehrlich lachen konnte. Wir haben alles dafür getan, aber ich hoffe, dass wir es in Zukunft nochmal erleben dürfen.“
+++ Zu Sechser-Position +++
„Jeder ist für sich ein anderer Sechser. Es gibt welche, die sind technisch stark, athletisch, andere sind zweikampfstark und taktisch stärker. Jeder ist da anders, aber das gilt für alle Positionen.“
+++ Zu Ilkay Gündogan als Kapitän +++
„Man kann es mit mir vergleichen. Du bekommst einfach unbewussten Druck, das ist einfach so. Bei Ilkay habe ich das am Freitag nicht gesehen, er hat eine Weltklasse Leistung gezeigt und er ist für uns als Mannschaft und er als typ sehr wichtig. Aber es ist nicht einfach Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zu sein.
+++ Zu BVB-Situation +++
„Für Nuri freut es mich sehr und ich habe einen sehr guten Draht zu ihm. Er ist ein unfassbar guter Trainer, er wird uns weiterhelfen. An dieser Stelle möchte ich mich aber auch bei meinem Ex-Trainer bedanken. Edin, der mich zum Kapitän gemacht und ich bin ihm sehr dankbar. Und nein, ich bin noch nicht involviert in die Planungen von nächstem Jahr. Es wird noch dazu kommen, aber nicht jetzt.“
+++ Zu Austausch mit Julian Nagelsmann +++
„Klar, ich war enttäuscht. Ich war enttäuscht, dass Julian mich nicht angerufen hat. Das weiß er. Aber er hat auch etwas Schönes gesagt: ‚Lieber ruft er für eine Zusage an, als für eine Absage.‘ Das stimmt auch. Meine Ansprüche: ich hätte nicht gedacht, dass ich am Freitag spielen werde und ich werde jetzt auch nicht sagen, dass ich am Mittwoch in der Startelf stehen möchte. Aber meine Mentalität ist immer, dass ich auf dem Platz stehen möchte. Deswegen bin ich in meiner Karriere so weit gekommen. Ich werde aber auch von der Bank alles geben.“
+++ Zu Gegner Ungarn +++
„Ich kann dazu leider nicht so viel sagen, weil ich das Spiel nicht zu 100 Prozent verfolgt habe. Wir kennen aber die Ungarn aus der nahen Vergangenheit, ich kann mich noch an die EM 2021 erinnern. Ein unangenehmer Gegner, aber wir müssen nur auf uns schauen, gerade wenn wir die Energie mitnehmen. Heute Abend haben wir eine Besprechung dazu.“
+++ Zu Cans Frau und Familie +++
„Meine Frau war sehr, sehr glücklich, dass ich jetzt hier dabei bin, obwohl am Freitag ihr Geburtstag war. Ne, Samstag, sorry, 15.ter, ich komme mit den Tagen durcheinander (Gelächter bricht aus). Wir wären eigentlich jetzt in Spanien, aber sie hat sich trotzdem sehr gefreut für mich. Und ohne die Unterstützung meiner Familie wäre ich nicht der Typ, der ich heute bin.“
+++ Zu Julian Nagelsmanns Hierarchie +++
„Es herrscht auf jeden Fall eine sehr gute Energie in der Mannschaft, das schaffst du immer mit Erfolgserlebnissen. Das nimmst du mit, das ist menschlich. Die Mannschaft hat gut trainiert, eine gute Stimmung hat geherrscht und so war es auch im Spiel. Jeder muss sich hinten anstellen, die Mannschaft steht über allem. Wenn wir auf dem Platz stehen wollen wir uns beweisen. Und wenn du auf der Bank sitzt, so muss es immer sein, willst du dich unbedingt beweisen.“
+++ Zu On-Off-Beziehung im DFB-Team +++
„Die Karriere in der Nationalmannschaft hat 2008 angefangen. Dann habe ich jede U-Nationalmannschaft durchlaufen und bin seit 2015 hier bei der A-Mannschaft dabei. Ja, es war eine On-Off-Beziehung aber ich war fast immer dabei, wenn ich fit war. Ich weiß auch, wie es in der Außenwelt dargestellt wird, dass ich es nicht immer verdiene. Ich lese ja auch Instagram. Aber ich finde schon, wenn so große Trainer in der Nationalmannschaft die Führung haben und mich immer wieder einladen, dann zeigt es schon, dass ich Qualität habe.“
+++ Zu Parallelen zum Dänen-Märchen 1992 +++
„Ich kannte die Story überhaupt nicht. Nach der Niederlage im Champions-League-Finale war es gut einfach mal abzuschalten, ich hatte sehr wenig mit dem Fußball zu tun, nicht an Fußball gedacht und zu null Prozent gedacht, dass ich hier dabei sein kann. Es waren zehn Tage ohne Sport, das ist schon recht lange. Aber mir hat es mental etwas gebracht, dass ich die zehn Tage hatte.“
+++ Zu seiner Gefühlswelt +++
„Ich kann das gar nicht richtig beschrieben. Ich war am Mittwoch in Dortmund mit meiner Frau, wir wollten gerade mit dem Frühstück anfangen und dann habe ich den Anruf von Julian bekommen. Er hat mich gefragt, ob ich Bock habe, dabei zu sein. Ich habe gesagt, dass es eine große Ehre für mich wäre, in Deutschland bei einer EM dabei zu sein - auch wenn ich zehn Tage nichts gemacht habe. Das hat mir aber gut getan nach der langen Saison. Am Donnerstag habe ich das erste Mal mittrainiert, nicht erwartet, dass ich eingewechselt werde. Das war schon eine krasse Story und dann noch in der Nachspielzeit das Tor. Unbeschreiblich.“
+++ Los geht‘s +++
Emre Can betritt das Podest des Medienzentrums. Die Fragerunde ist eröffnet!
+++ Herzlich Willkommen +++
Die Pressekonferenz mit Emre Can startet um 13 Uhr LIVE aus dem Medienzentrum in Herzogenaurach.
+++ Nachrücker Can setzt perfekten Schlusspunkt +++
Der Kapitän von Borussia Dortmund war von Bundestrainer Julian Nagelsmann nur in der 26er-Kader nachnominiert worden, weil Bayern-Juwel Alexander Pavlovic aufgrund anhaltender Probleme rund um eine Mandelentzündung passen musste. Can nutzte seine Chance sofort und traf im Auftaktspiel gegen Schottland zum Endstand.