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Badstuber über Achtelfinal-Sieg von Deutschland: "Bin richtig sauer!"

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Badstuber über Achtelfinal-Sieg von Deutschland: "Bin richtig sauer!"

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Ich bin richtig sauer

Deutschland gewinnt gegen Dänemark, hat dabei aber auch Glück in Sachen Videoschiedsrichter. SPORT1-Kolumnist Holger Badstuber kann die Kritik der Dänen nachvollziehen.
Deutschland ist nach einem Sieg bei der EM 2024 gegen Dänemark ins Viertelfinale eingezogen. Die Fans in Berlin feiern den Erfolg ausgelassen.
Deutschland gewinnt gegen Dänemark, hat dabei aber auch Glück in Sachen Videoschiedsrichter. SPORT1-Kolumnist Holger Badstuber kann die Kritik der Dänen nachvollziehen.

Hallo Fußball-Freunde,

während ich diese Zeilen für euch verfasse, muss ich gestehen, dass ich richtig sauer bin. Ich habe kurz meine schwarz-rot-goldene Brille abgesetzt und Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand im TV gehört, wie er die VAR-Entscheidungen als „lächerlich“ bezeichnet hat. Ich kann ihn komplett verstehen.

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Der VAR war und wird nie mein Freund. In dieser Form ist er sinnlos. Der Schiedsrichter selbst, auch wenn er mir wegen seiner übertriebenen Kleinlichkeit gegen Dänemark nicht wirklich gefallen hat, mag vielleicht aus der Schusslinie geraten. Aber die hitzigen Diskussionen hören nicht auf. Der VAR ist verheerend für den Fußball. Weg damit! Neustart mit anderem System. Am besten sofort.

Erst das nicht gegebene Tor von Schlotterbeck, dann der Zeh-Zentimeter von Delaney und schließlich noch das „Handspiel“ von Andersen. Nach den aktuellen Regeln sind die Entscheidungen korrekt. Gerade als ehemaliger Abwehrspieler finde ich den Handelfmeter einfach nur bitter.

Nagelsmann wird sich bestätigt fühlen

Für Deutschland - und jetzt setze ich meine DFB-Fan-Brille wieder auf - war das Tor natürlich der Dosenöffner. In einem K.o.-Spiel ist das 1:0 das absolut Wichtigste. Havertz war eiskalt. Nagelsmann wird sich dadurch bestätigt gefühlt haben, ihn wieder von Anfang an gebracht zu haben statt Füllkrug. Die Frage, welcher Stürmer nun am besten in die erste Elf passt, wird sich nicht klar beantworten lassen. Es kommt auf den Spielverlauf an. Lasst es uns künftig so sehen: Wir haben zwei Sturmspitzen, die sehr unterschiedlich sind. Das ist gut und spricht für wertvolle Variabilität.

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Nicht ganz verstanden habe ich, warum Mittelstädt für Raum weichen musste. Mittelstädt hat bislang ein mehr als ordentliches Turnier gespielt. Dieser Wechsel war überraschend und nicht unbedingt notwendig.

Gut war, dass Wirtz eine Pause bekommen hat. Er wirkte zuletzt überspielt. Ich weiß aus meinen ersten Saisons als Profi wie es ist, mehr als 50 Spiele in einer Saison zu spielen, da fehlen dann vielleicht ein paar Prozentpunkte. Sané hat auch ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Ich finde seine Schnelligkeit mit Ball beeindruckend und er kann, wenn er seine Stärken richtig einsetzt, den Unterschied ausmachen. Ich hätte ihm jetzt so sehr ein Tor gegönnt. Er braucht unbedingt eines, das würde ihn befreien. Vielleicht gelingt es ihm gegen Spanien im Viertelfinale?

Dieses Spiel wird für uns der Maßstab

Ich hoffe jedenfalls, dass wir jetzt Spanien als nächsten Gegner bekommen. Auf dem Weg nach Berlin ist das der schwerste Brocken. Spanien ist für mich bislang die beste Mannschaft des Turniers, mit neuer Identität, mit einer guten Mischung aus hungrigen und erfahrenen Spielern. Für uns wird dieses Spiel der Maßstab. Bestehen wir dieses, ist Berlin und sogar der Titel greifbar.

Eine Leistung wie gegen Dänemark wird nicht ausreichen. Dafür war sie wieder zu wechselhaft, es ging wie in Wellen. Mal kontrolliert, dann wieder schwach wie direkt nach der Halbzeit. Als das vermeintliche Führungstor für Dänemark fiel, hatte ich kein gutes Gefühl. Letztlich hat das 2:0 dann auch nicht ganz die Kräfteverhältnisse widergespiegelt, es war enger und das Glück auf unserer Seite. Auch das ist aber sehr hilfreich auf dem Weg zum Pokal.

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Der großartige Support sticht heraus

Der bleibt zwar weiterhin schwer, doch ich beobachte, wie die Mannschaft weiter zusammenwächst und sich in einen Flow spielt. Die Spieler vertrauen sich und kämpfen füreinander - das schließt auch die Bank mit ein.

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Wir können Schwächephasen überstehen, haben genug Qualität und können weiter vom neuen Sommermärchen träumen, weil uns sogar eine Sintflut über Dortmund mit Blitz und Donner nicht umwirft.

Und was wirklich heraussticht, ist der großartige Support von den Rängen für die deutsche Mannschaft. Beim Viertelfinale in Stuttgart bin ich persönlich im Stadion und freue mich drauf, euch davon danach zu berichten.

Euer Holger Badstuber

Holger Badstuber absolvierte in seiner aktiven Karriere 166 Bundesliga-Partien für den FC Bayern, Stuttgart und Schalke sowie 31 A-Länderspiele für Deutschland. Mit Bayern gewann er 2013 die Champions League, sechsmal die deutsche Meisterschaft und dreimal den DFB-Pokal. Mit Deutschland wurde er 2010 in Südafrika WM-Dritter. Für SPORT1 beleuchtet er in seiner exklusiven Kolumne die Brennpunkte der Heim-EM 2024.