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EM 2024: Aus der Wohlfühloase ins EM-Business

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EM 2024: Aus der Wohlfühloase ins EM-Business

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DFB-Team wechselt Standort

Das Trainingslager im thüringischen Blankenhain ist Geschichte. Am Freitag zog der DFB-Tross mit spezieller Reiseplanung weiter nach Herzogenaurach, in den „Home Ground“, wo nun merklich die heiße Phase beginnt.
Blankehain ist Geschichte. Die deutsche Fußballnationalmannschaft bricht ihre Zelte in Thüringen ab. Am letzten Trainingstag war aber nochmal einiges los.
Das Trainingslager im thüringischen Blankenhain ist Geschichte. Am Freitag zog der DFB-Tross mit spezieller Reiseplanung weiter nach Herzogenaurach, in den „Home Ground“, wo nun merklich die heiße Phase beginnt.

Es mag fast schon ein wenig Ironie gewesen sein, dass der ICE 707 am Freitagnachmittag Verspätung hatte. Der Schnellzug sollte den DFB-Tross vom einen Quartier in das nächste bringen, vom Trainingslager in Blankenhain ins EM-Camp, die „Home Base“ von Ausrüster Adidas in Herzogenaurach. Oder zumindest vom Erfurter Hauptbahnhof zum außerplanmäßigen Halt in Erlangen, nur der DFB-Tross durfte aussteigen.

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Dabei fiel die Entscheidung der Verbandsverantwortlichen bewusst auf das Fortbewegungsmittel Zug, nahe am Fan wollte man sich zeigen, eine gewisse Bodenständigkeit vermitteln. Ähnlich wie in der zurückliegenden Woche in Thüringen.

Völler: „Wir haben den Standort bewusst ausgewählt“

Neben dem sportlichen Auftakt, dem Zusammenkommen der von Julian Nagelsmann nominierten Akteure und ersten lockeren Einheiten, stand nämlich ein reichlich gefülltes Programm abseits des „ernsthaften“ Trainings auf dem Programm: ein öffentliches Schaulaufen im Jenaer Fußballstadion vor über 14.000 Zuschauern, ein Besuch des Bundespräsidenten im Spa und GolfResort Weimarer Land samt Kaffee und Kuchen, das Sondertraining beim SEK, zahlreiche Gastspiele in örtlichen Schulen und sogar bei der Tafel.

Ein immer wiederkehrendes Bild dabei: Fans, die nach Selfies fragen, Autogrammwünsche, die an die Spieler herangetragen werden. Ob auf rosa-lilafarbenen Trikots oder gleich auf dem blanken Arm. Dabei bestätigte Sportdirektor Rudi Völler von Beginn an die kalkulierte Wirkung der Maßnahmen: „Wir haben den Standort bewusst ausgewählt. Ich habe 1988 bei der EM teilgenommen, damals war das Land noch geteilt, es gab kein einziges Spiel im Osten. Deshalb war es etwas Wichtiges, dass wir uns in dieser Region zeigen.“

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Es passt in das Bild, das die DFB-Elf aktuell abgibt: souverän, aufgeräumt, keine negativen Schlagzeilen. Ganz im Gegenteil, immer mal zu Scherzen aufgelegt, ob mit Journalisten oder auch untereinander. So war es auch kaum verwunderlich, dass Julian Nagelsmann auf der ersten Pressekonferenz im Schloss Blankenhain von weichen Kissen und ausreichend Schlaf referieren konnte, Thomas Müller über die Jodler sowie Rapper philosophieren konnte und Deniz Undav über den schwäbischen Dialekt witzelte.

Die nonchalante Stimmung sollte sich auch am Freitag trotz des strömenden Regens ein paar Hundert Kilometer weiter südwestlich nicht ändern. Gegen 17.15 Uhr fuhr der Mannschaftsbus in Herzogenaurach vor – und einige Tausend Fans nahmen die Spieler in Empfang. Fannähe macht sich also bezahlt, fand auch der Bundestrainer auf der Bühne: „Vielen Dank fürs Erscheinen. Das Wetter ist beschissen. Das liegt aber nicht am mir. Ich habe immer aufgegessen.“

Aus der Wohlfühloase ins EM-Business

Die Euphorie im eigenen Land wächst merklich – und man mag dem DFB beinahe gratulieren zu dem gelungenen Stimmungsumschwung im eigenen Land innerhalb nur eines Jahres. Doch dies muss sich gerade fortan bemerkbar machen.

Im Base Camp während der EM werden die Nebenschauplätze kleiner, folglich der sportliche Fokus größer. Die Trainingseinheiten intensiver, und auch der Konkurrenzkampf um die vakanten Positionen geht in die entscheidende Phase. Die Champions-League-Finalisten von Real Madrid und Borussia Dortmund werden gemeinsam mit Marc-André ter Stegen in der kommenden Woche dann das deutsche Aufgebot vervollständigen, es folgen Testspiele gegen die Ukraine in Nürnberg (3. Juni) und in Mönchengladbach gegen Griechenland (7. Juni).

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Die heiße Phase steht also unweigerlich vor der Tür, keine zwei Wochen verbleiben bis zum Turnierstart in München. Ein Wohlfühlcamp wird die Home Base in Herzogenaurach also nicht mehr, denn der EM-Zug, er hat keine Bremse mehr.