Was für ein Traumstart! Deutschland startet mit einem 5:1-Erfolg gegen Schottland in die Heim-EM.
Die Einzelkritik nach der DFB-Gala
Dabei stechen gleich mehrere Akteure in der Offensive heraus. Auch Kapitän Ilkay Gündogan meldet sich nach schwachen Leistungen endlich wieder zurück. Die DFB-Stars in der Einzelkritik.
MANUEL NEUER: Musste kurz vor Anpfiff nochmal in die Kabine, weil er ein schwarzes, den schottischen Trikots ähnelndes Shirt unter seinem Trikot trug. Im ersten Durchgang ansonsten aber beschäftigungslos, was sich auch nach der Pause nicht änderte. Wurde beim Gegentreffer vollkommen überrascht und chancenlos. SPORT1-Note: 3
JOSHUA KIMMICH: Legte Florian Wirtz den ersten deutschen Treffer mustergültig auf. In der Defensive ein Muster an Einsatz und Übersicht, offensiv kämpfte er sich immer wieder tapfer nach vorne. Sogar ein gutes Solo durchs zentrale Mittelfeld war mal dabei. SPORT1-Note: 2,5
ANTONIO RÜDIGER: Entwickelte sich zum Schrecken der schottischen Sturmreihe, die ohnehin schon nur sehr zaghaft den Weg nach vorne suchte. Setzte in der 50. Minute mit einem Fernschuss sogar ein offensives Ausrufezeichen. Konnte auch mit seinen weiten Bällen überzeugen. Hatte Pech, dass er einen Kopfballversuch der Schotten kurz vor Schluss ins eigene Tor lenkte. SPORT1-Note: 2,5
JONATHAN TAH: Im ersten Abschnitt ohne Fehl und Tadel und mit den meisten Ballkontakten. Leistete sich keinerlei Unsicherheiten und trat zweikampfstark auf. Hatte gegen platte Gegner in der zweiten Halbzeit dann gar keine Probleme mehr. SPORT1-Note: 2
MAXIMILIAN MITTELSTÄDT: Stets bemüht auf der linken Seite, auch wenn so manche Szene ungewöhnlich wirkte. Erledigte in der Defensive brav seine Aufgaben. Wenn es nach vorne ging, offenbarte er aber so manche Schwäche in Sachen Überblick. Das wirkte dann gerne etwas hektisch. Dementsprechend landeten seine Versuche aus der Distanz stets weit über dem Tor und einige Pässe kamen nicht an. SPORT1-Note: 3,5
Passmaschine Kroos als Dreh- und Angelpunkt
TONI KROOS: Leitete mit seinem klugen Seitenwechsel den ersten deutschen Treffer ein. Ließ sich im Spielaufbau immer sehr tief nach hinten fallen und ordnete gestenreich das Spiel. Wurde während der Partie immer wieder mit „Toni, Toni“-Rufen gefeiert. 99 Prozent seiner Pässe kamen an den Mann. Wurde zehn Minuten vor dem Ende ausgewechselt. SPORT1-Note: 2
ROBERT ANDRICH: War in der ersten Halbzeit für die rustikalen Einlagen zuständig. Ließ so manchen Schotten an sich abprallen, holte sich aber nach einer halben Stunde selbst eine gelbe Karte ab. Machte ansonsten einen seriösen Job, hatte aber schlechte Zweikampfwerte und wurde in der Pause ausgewechselt. Für ihn kam Groß ins Spiel. SPORT1-Note: 3,5
ILKAY GÜNDOGAN: Zeigte sich im Vergleich zu den vergangenen vier Länderspielen deutlich verbessert. Machte mit seinem Mega-Pass auf Havertz das 2:0 durch Musiala erst möglich. Holte in der 43. Minute den Strafstoß für Deutschland heraus. Hatte beim eingesprungenen Tritt von Porteous (rote Karte) Glück, dass er sich nicht schwerer verletzte. Danach schaltete der Kapitän ein wenig zurück - die Schotten waren ohnehin schon geschlagen. SPORT1-Note: 2
JAMAL MUSIALA: Scheiterte zu Beginn an den vielen Beinen in der schottischen Abwehrreihe. Blieb bei seinem Tor zum 2:0 eiskalt und überlegt. Ließ in der 43. Spielminute seine ganze Klasse aufblitzen, als er mit einem Dribbling mehrere Schotten stehen ließ. Auch nach der Pause galt: Wenn die DFB-Elf zu Chancen kam, war Musiala meist mittendrin. Wurde in der 74. unter donnerndem Applaus ausgewechselt und wurde als Man of the Match geehrt. SPORT1-Note: 1
FLORIAN WIRTZ: Hatte bei seinem Treffer in der 10. Minute das Glück des Tüchtigen, weil er sehr aktiv ins Spiel startete. Auch danach immer wieder ein Unruheherd und mit großer Laufleistung, aber ohne den großen Punch. Nach der Pause dann wieder mit einigen guten Aktionen. Wurde in der 62. Minute ausgewechselt. SPORT1-Note: 2
KAI HAVERTZ: Fungierte - wie vom Bundestrainer gewollt - nicht als klassischer Mittelstürmer, sondern wich immer wieder auf die Flügel aus. Nicht ganz so präsent wie etwa Musiala, aber lauffreudig. Verlud beim Elfmeter Schottland-Keeper Gunn (45.). Gewann in der ersten Hälfte jeden seiner drei Luftzweikämpfe und wurde nach einer guten Stunde ausgewechselt. SPORT1-Note: 2,5
PASCAL GROSS: Kam in der Halbzeitpause für Andrich in die Partie. Fügte sich nahtlos und ohne Probleme in die gute deutsche Mannschaft ein und wirkte dabei etwas aktiver als Andrich zuvor. SPORT1-Note: 2,5
NICLAS FÜLLKRUG: Durfte ab der 62. Minute ran und knallte nur kurz darauf die Kugel mit 110 km/h zum 4:0 in den Winkel. Machte nicht nur damit seinem Ruf als Vollblut-Mittelstürmer alle Ehre, sondern auch durch seine körperliche Präsenz. Sein vermeintlich zweiter Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben, aber in der Situation bewies er seine Knipser-Qualitäten. SPORT1-Note: 1,5
LEROY SANÉ: Kam in der 62. Minute ins Spiel. Hätte gleich treffen können, sein Abschluss fiel aber zu harmlos aus. Auch in der Folge sehr glücklos unterwegs, nicht wollte gelingen. Seine lange Verletzungsgeschichte bremst ihn womöglich noch etwas. SPORT1-Note: 4
THOMAS MÜLLER: Bekam schon vor seiner Einwechslung in der 74. Minute - mit der er in die Top 3 der deutschen Rekordspieler vorstieß - Sprechchöre für sich zu hören. Konnte nicht die ganz großen Akzente setzen, was zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht mehr nötig war. SPORT1-Note: 3
EMRE CAN: Kam zehn Minuten vor Schlusspfiff für Kroos ins Spiel. Fügte sich ohne Probleme ein und konnte sogar noch den Schlusspunkt zum 5:1 setzen. Gelungener Kurzeinsatz. SPORT1-Note: 2