Mit einem gellenden Pfeifkonzert haben sich die englischen Fans in Gelsenkirchen von ihrer Mannschaft verabschiedet - dabei sind im dritten EM-Achtelfinale gegen die Slowakei noch 45 Minuten zu spielen.
Ballack-Schimpftirade über England
England liegt gegen die Slowakei nach 45 Minuten in Rückstand. Presse und TV-Experten lasen kein gutes Haar am desolaten Auftritt der Three Lions.
England liegt gegen die Slowakei nach 45 Minuten in Rückstand. Presse und TV-Experten lasen kein gutes Haar am desolaten Auftritt der Three Lions.
Allerdings machten die Three Lions in keiner Phase der ersten Hälfte den Anschein, als Sieger vom Platz gehen zu wollen - entsprechend ist der 0:1-Rückstand keineswegs unverdient. Ivan Schranz bestrafte die schläfrige Hintermannschaft mit einem präzisen Schuss ins linke untere Eck.
„Schlampige Three Lions werden nach schleppendem Start ins Achtelfinale bestraft: Ivan Schranz trifft zum Auftakt und lässt die Fans das Schlimmste befürchten“, schrieb die Daily Mail bereits nach 30 Minuten.
„Der einzige Vorteil ist: Wir können nicht schlechter spielen“
„Erschreckend, wie wenig Lösungsansätze bei den Engländern zu sehen sind“, sagte ZDF-Experte Moritz Volz während der Übertragung.
Bei Magenta TV hielt Michael Ballack eine Schimpftirade. „Wir waren ja schon einiges gewohnt von der ersten Halbzeit bei den Italienern. Dass die Engländer, das zumindest in den ersten 30 Minuten noch toppen können“, die Italiener seien eigentlich nicht zu unterbieten gewesen. Ballack weiter „Ängstlich. Kein Plan. Ideenlos. Da kommt gar nichts. Sie wirken, als wüssten sie gar nicht wo sie hinlaufen können.“
„Der einzige Vorteil ist: Wir können nicht schlechter spielen“, fügte der frühere England-Star Owen Hargreaves an.
Auch im ZDF-Studio wurde über das Auftreten der Engländer mit dem Kopf geschüttelt. „Das war sehr schwach“, sagte Per Mertesacker in der Halbzeitpause. „Man kann es wieder mal nicht fassen. Und jetzt ist es zum ersten Mal so, dass sie verdient hinten liegen. Das ist ein Armutszeugnis, was mit dem Ball passiert.“
Und Christoph Kramer analysierte: „England steht mit der letzten Kette ganz weit hinten, die haben einen riesigen Raum zu verteidigen, deswegen bekommen sie kaum zweite Bälle. Ich finde es total schwer, etwas über diese Mannschaft zu sagen, weil ich nicht erkenne, was sie mit Ball wollen. "
Bereits in der Gruppenphase hatte England über die Maßen enttäuscht, obwohl die Southgate-Elf den Gruppensieg holte.