Verbaler Schlagabtausch im Magenta-Studio! Nach dem 3:0-Erfolg der Spanier gegen Kroatien prallten die sehr gegensätzlichen Meinungen von Ex-DFB-Star Shkodran Mustafi, der 2014 Weltmeister wurde, und Schiedsrichter-Experte Patrick Ittrich aufeinander.
Experten-Zoff im TV-Studio
„Ach, hör doch auf!“, rief der ehemalige Innenverteidiger dem Bundesliga-Schiedsrichter entgegen, der immer wieder gestenreich argumentierte und auf die Faktenlage verwies.
Elfmeter-Szene bei Spanien erhitzt die Gemüter
Grund für die Aufregung war eine Elfmeter-Szene. In der 79. Minute brachte Rodri mit einem minimalen Kontakt den Kroaten Bruno Petkovic zu Fall, Schiedsrichter Michael Oliver entscheidet auf Elfmeter und wird vom VAR bestätigt.
Der gefoulte Petkovic trat an, scheiterte zunächst aber an Spanien-Keeper Unai Simon. Der Ball prallte allerdings Ivan Perisic vor die Füße, der querlegte auf Petkovic, der im zweiten Schritt erfolgreich war.
Doch der Treffer zählte nicht! Abseits war es nicht, die Fans im Stadion rätselten. Die Erklärung: Perisic war bei der Ausführung des Strafstoßes einen kleinen Tick zu früh in den Sechzehner gelaufen.
Weltmeister Mustafi ärgert sich
„Ich würde das nicht abpfeifen. Das ist mir viel zu knapp. Wenn man dem Fußball einen Gefallen tun will, dann pfeift man das nicht“, echauffierte sich Mustafi: „Wenn man das einfach so weiterlaufen lässt, merkt das kein Mensch, dass er da eine Millisekunde zu früh im Strafraum war. Er schießt das Tor nicht selbst.“
Ittrich blieb aber standhaft. Er habe auch Fußball gespielt und verstehe den Standpunkt, aber es gebe in diesem Fall eben eine klare Faktenlage. Auch, dass den Regelverstoß „kein Mensch merke“, wie Mustafi sagte, konterte Ittrich. „Der VAR hat es ja gemerkt. Und dafür ist er auch da“.
Im Übrigen wurde der Elfmeter auch nicht wiederholt. „Seit Beginn dieser EM greift die Regeländerung“, erklärte Lutz Wagner, Schiedsrichter-Experte der ARD.
„Es wird geschaut, ob der Spieler, der zu früh den Strafraum betreten hat, den Ball berührt hat. Das war in dem Fall so, mit einem Fuß war er drin. Deswegen kann es hier nur eins geben: indirekten Freistoß. Weil der Strafstoß an sich verschossen war, gibt es auch keine Wiederholung.“