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Milan-Star spricht über EM-Aus und den BVB im Champions-League-Finale

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Milan-Star spricht über EM-Aus und den BVB im Champions-League-Finale

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Der vergessene DFB-Star

Noch im Oktober spielte Malick Thiaw unter Bundestrainer Julian Nagelsmann, nun ist der EM-Zug für den 22-Jährigen abgefahren. Bei SPORT1 sprach der Innenverteidiger des AC Mailand über die verpasste Nominierung – und das Champions-League-Finale für Borussia Dortmund.
Julian Nagelsmann erklärt die Nominierung von Thomas Müller - und scherzt über den Bayern-Star als "Connector" der Mannschaft.
Noch im Oktober spielte Malick Thiaw unter Bundestrainer Julian Nagelsmann, nun ist der EM-Zug für den 22-Jährigen abgefahren. Bei SPORT1 sprach der Innenverteidiger des AC Mailand über die verpasste Nominierung – und das Champions-League-Finale für Borussia Dortmund.

Schlendert man durch das leere San Siro, man ertappt sich beim Tagtraum an die aufkommende Gänsehaut ob dieser tobenden Fanmengen in dem vollbesetzten, so ehrwürdigen Stadion mit altem italienischem Charakter. Es ist die Heimspielstätte der verhassten Stadtrivalen AC und Inter Mailand, die WM 1990 machte hier Halt, auch das Champions-League-Finale 2001. Kahn, die Bayern!

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Seit nunmehr fast zwei Jahren ist die Arena, die eigentlich „Giuseppe Meazza“ heißt und im Stadtteil San Siro liegt, die Heimat von Malick Thiaw. Wobei Heimat ein weit gefächerter Begriff ist: die Mutter Finnin, der Vater Senegalese und Malick selbst in Düsseldorf geboren. Wo fühlt er sich denn nun heimisch? „In Deutschland“, stellte Thiaw, den SPORT1 in Mailand am Rande eines „Under Armour“-Events zum exklusiven Gespräch traf, lachend klar.

EM-Traum geplatzt! Koch, Schlotterbeck und Anton statt Thiaw

Den EM-Traum mit der deutschen Nationalmannschaft musste der kernige Verteidiger am Donnerstag allerdings vorerst begraben, sein Name tauchte nicht unter den 27 von Bundestrainer Julian Nagelsmann berufenen Spielern auf. „Wir hatten nicht so viel Kontakt in den letzten Wochen, haben nur einmal geschrieben“, verriet Thiaw mit Blick auf den Bundestrainer.

Und das, obwohl der 22-Jährige noch im Oktober unter Nagelsmann gegen Mexiko (2:2) auf dem Platz stand, bei seinen ersten beiden Länderspielen im Juni 2023 gar von Beginn an auflief.

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„Das war damals ein bisschen surreal. Das war etwas Unglaubliches. Ich wusste schon davor, dass ich spielen werde. Deswegen war das noch einmal etwas anderes, als wenn man einfach nur reinkommt. Ich wusste schon ein paar Tage vorher Bescheid, deswegen waren das gute Nächte davor“, schwärmte Thiaw in der Retrospektive.

Womit also rechtfertigt man die Absage an den aufstrebenden Innenverteidiger, der mit dem AC Mailand die Saison auf dem zweiten Platz der Serie A beenden wird, dort in rund der Hälfte aller Spiele in der Startelf stand und merklich auf seine Nationalmannschafts-Chance brennt? Zumal Nagelsmann auch mit Robin Koch und Nico Schlotterbeck die Frische und Unbekümmertheit der Erfahrung eines Mats Hummels vorzog.

Serie A statt Bundesliga das entscheidende Kriterium?

Nun, es mag tatsächlich an der Heimat liegen. Koch, der lange Jahre für Leeds United in England auflief, fand über die Eintracht aus Frankfurt den Weg zurück in den deutschen Fußball – und damit auch rechtzeitig auf den nationalen Radarschirm. Die anderen Nominierten aus dem mittleren Defensivverbund kommen aus Stuttgart, Dortmund, Leverkusen – und der Weltklasse-Truppe aus Madrid.

„Mailand ist eine Metropole. Es ist wunderschön hier. Die Liga ist auch sehr gut. Ich bin hier sehr glücklich“, sagte Thiaw zu SPORT1. Der EM-Zug ist dennoch abgefahren, auch wenn sich Thiaw laut eigener Aussage bis zuletzt Hoffnung machte.

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Doch, und das ist ein auffallender Charakterzug des Youngsters, er nimmt die Entscheidung professionell hin, fällt nicht mit Querelen oder Lästereien auf, sondern will viel mehr an sich arbeiten: „Das ist die Entscheidung des Trainers, er hat seine Gründe und die muss man dann auch respektieren. Mehr kann ich nicht tun.“

Lernen kann er immerhin weiter, auch noch von seinen Vorbildern. Von wem er sich denn etwas abschaue? „Von den Besten. Hummels, Rüdiger, van Dijk, Varane.“ Zwei der vier darf Thiaw wohl im Finale der Champions League beobachten. Anfang Juni trifft der BVB um Hummels, der in der Gruppenphase den AC Mailand übrigens einmal besiegte (3:1) und einmal ein Unentschieden abluchste (0:0), auf die Königlichen von Real Madrid.

Rückkehr in die Bundesliga? „Vielleicht Schalke irgendwann“

„Für uns ist das noch unglücklicher, weil wir gegen sie in der Gruppe gespielt haben. Aber wenn du im Finale der Champions League stehst, dann hast du dir das verdient. In der Gruppe haben wir uns das nicht gleich vorgestellt, dass sie ins Finale kommen, aber sie haben es geschafft“, so Thiaw.

Für ihn persönlich mag das einen bitteren Beigeschmack haben, immerhin durchlief er sieben Jahre lang die Jugendabteilungen des BVB-Rivalen Schalke 04, erzielte sein bisher einziges Bundesliga-Tor für die Königsblauen, ehe 2022 der Wechsel nach Italien folgte.

Thiaw fühlt sich auch weiterhin den Knappen verbunden. Denn angesprochen auf die Wahrscheinlichkeit, in die Bundesliga zurückzukehren, schmunzelte Thiaw nur und sagte: „Vielleicht Schalke irgendwann.“ Und sollte Dortmund anfragen? „Nein, das geht nicht!“