Leon Goretzka ist wie erwartet nicht für den EM-Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen worden. Der Mittelfeld-Star des FC Bayern fehlte im am Donnerstag von Bundestrainer Julian Nagelsmann vorgestellten Aufgebot für das Heim-Turnier.
Nagelsmann bedauert Goretzka-Absage
„Ich kenne Leon schon lange. Wir hatten schon viele Gespräche in unserer gemeinsamen Zeit“, erläuterte Julian Nagelsmann bei der Vorstellung des Kaders. Ihm tue die Entscheidung natürlich weh, insbesondere für den betroffenen Spieler sei es sehr bitter. „Es ist normal, dass da Emotionen entstehen. Aber es war von beiden Seiten nicht böse.“
„Die Information, die ich mit den Spielern teile, bleibt natürlich zwischen mir und dem betroffenen Spieler“, sagte Nagelsmann weiter, der im gleichen Zuge auch zur Absage für Mats Hummels befragt wurde. In beiden Fällen sei die Entscheidung „im Sinne der Mannschaft“ gefallen. „Beide waren sehr enttäuscht, wären gerne dabei gewesen und haben alles reingeworfen. Ich habe versucht, ihnen die Dinge zu erklären.“
Goretzka hatte schon in den letzten Testspielen nicht mehr zum DFB-Kader gehört - obwohl seine Leistungskurve zwischenzeitlich wieder nach oben gezeigt hatte. Beim FC Bayern überzeugte er nicht nur in der Bundesliga, auch in den Viertelfinal-Partien der Champions League gegen den FC Arsenal war der 29-Jährige sehr präsent.
Auch Tuchel setzte im entscheidenden Moment nicht auf Goretzka
Goretzka hatte sich bis zuletzt kämpferisch gezeigt und öffentlich betont, dass er jede Rolle im deutschen Team annehmen würde. Doch Nagelsmann konnte er damit nicht vollends von sich überzeugen.
Auch bei den Bayern musste der Ex-Schalker zuletzt einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen: Im alles entscheidenden Halbfinal-Rückspiel der Münchner gegen Real Madrid wurde er von Trainer Thomas Tuchel nicht eingesetzt. Konrad Laimer hatte den Vorzug erhalten, an der Seite von Youngster Aleksandar Pavlovic. Der 20-Jährige gehört anders als Goretzka zum Nagelsmann-Kader.