Lothar Matthäus hat eine Lanze für Leon Goretzka gebrochen.
Matthäus bricht Lanze für Goretzka
Der TV-Experte sprang dem Mittelfeldspieler, der aktuell beim FC Bayern einen schweren Stand hat, in seiner Sky-Kolumne zur Seite: „Leon Goretzka hat in der vergangenen Woche gesagt, dass er beim FC Bayern bleiben will. Für mich hätte es nie eine Diskussion um ihn gegeben.“
Goretzka sei bei den großen Erfolgen der Bayern ein wichtiger Spieler gewesen. Aber: „Er muss auf seiner Position eingesetzt werden, wie ein Emre Can in Dortmund auch.“ Can sei beim BVB auf der Sechs stark geworden und „Goretzka hat auf seiner Position in München über lange Zeit sehr gut gespielt.“
Matthäus: Das ist wichtig bei Goretzka
Matthäus spielte damit womöglich darauf an, dass Goretzka in der Schlussphase der Saison eine defensivere Rolle einnehmen musste.
Goretzka selbst hatte im Interview mit SPORT1 im Juni erklärt, dass sich seine Aufgaben im Bayern-Spiel verändert hatten. „Ich wurde an Sachen gemessen, die vorher von mir verlangt wurden, als ich noch mehr auf der Acht war - mit anderen taktischen Vorgaben“, sagte er dabei.
Matthäus meinte: „In den vergangenen Jahren hat beim FC Bayern vieles nicht gestimmt, und dadurch hat auch bei Goretzka nicht mehr das funktioniert, was man über Jahre von ihm gesehen hat.“ Es sei wichtig, „dass er die Möglichkeit bekommt, seine Qualitäten auf den Platz zu bringen.“
Goretzka hat mit Konrad Laimer beim FC Bayern im Mittelfeld einen zusätzlichen Konkurrenten bekommen. Zudem hat sich Trainer Thomas Tuchel zu Beginn der Transferperiode einen klaren Sechser gewünscht.
Matthäus: Raum hat im DFB-Team eigentlich nichts zu suchen
Matthäus schaltete sich außerdem in die Debatte über die Kriterien von Fußball-Bundestrainer Hansi Flick für Einladungen zur Nationalmannschaft ein. Dabei stellte der Kapitän der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1990 in seiner Sky-Kolumne ebenso wie zuvor schon einige andere Beobachter vereinzelte Personalentscheidungen des Coaches infrage.
„Ich finde es legitim, dass man darüber spricht, ob die besten und fittesten Spieler aufgestellt wurden“, konterte Matthäus Flicks dünnhäutige Reaktion auf öffentliche Kritik an den Maßstäben für eine Nationalmannschafts-Einladung. Der Chefcoach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte die aufgekommenen Zweifel am Leistungsprinzip als wichtigstem Gradmesser für eine Nominierung vor Wochenfrist als „Dreistigkeit“ bezeichnet.
Besonders vor diesem Hintergrund allerdings zeigt Matthäus keinerlei Verständnis für die Berufung von Abwehrspieler David Raum von Pokalsieger RB Leipzig für die drei misslungenen Testspiele im vergangenen Juni. "Wenn zum Beispiel ein David Raum in Leipzig nicht spielt, dann hat er eigentlich in der Nationalmannschaft auch nichts zu suchen", betonte Matthäus.
Matthäus von Flick überrascht
Raum war auf der Zielgeraden der zurückliegenden Bundesliga-Saison erst nach Leipzigs perfekter Qualifikation für die Champions League noch einmal am letzten Spieltag gegen Absteiger Schalke 04 für gerade 29 Minuten zum Einsatz gekommen. In den drei wichtigen Begegnungen seines Klubs um einen Platz in der europäischen Königsklasse zuvor saß der 25-Jährige nur auf der Bank.
Einige Entscheidungen von Flick, schlussfolgerte Matthäus denn auch rund ein Jahr vor der Heim-EM, „waren auch für mich überraschend“.
In den nachfolgenden Länderspielen gegen die Ukraine (3:3) sowie danach in Polen (0:1) und gegen Kolumbien (0:2) stand Raum jedoch auch nur beim ersten „Experiment“ der DFB-Elf für 71 Minuten auf dem Platz. Anschließend drückte er auch im Nationalteam lediglich die Ersatzbank.