Bis zur 89. Minute lief alles nach Plan für die Schweiz - 2:0 führten die Eidgenossen in der EM-Qualifikation gegen Rumänien. Doch nach dem Abpfiff war der Frust groß, Rumänien gelang durch zwei ganz späte Tore noch ein 2:2.
Sommer nach Schweiz-Remis in der Kritik
So kommt es, dass nicht der erneut starke Doppelpacker Zeki Amdouni im Mittelpunkt stand, sondern die Fehlerkette der Nati - an deren Ende sich auch Bayern-Torwart Yann Sommer der Kritik stellen muss.
Zwar sahen auch Newcastles Fabian Schär und Manchester Citys Champions-League-Sieger Manuel Akanji beim Ausgleichstreffer von Valentin Mihaila schlecht aus, letztlich ließ Sommer den Ball aber aus spitzem Winkel in die kurze Ecke (90.+2).
Nur kurz zuvor war es ebenfalls Mihaila, der per Volley den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielt hatte (89.). Zwar steht die Schweiz in der Gruppe I mit zehn Punkten noch auf Rang eins, bei einem Sieg wären es jedoch komfortable fünf Punkte Vorsprung auf Rumänien gewesen.
Kritik an Sommer - Fans fordern Kobel als Nummer eins
Durchaus verständlich ist also die Kritik, die die Mannschaft abbekommt. Für Sommer, der sich in der abgelaufenen Saison auch beim FC Bayern mit Kritik auseinander setzen musste, könnte die Luft in der Nati immer dünner werden. Denn viele Fans fordern inzwischen Torwart Gregor Kobel von Borussia Dortmund als Nummer eins im Tor.
Unter einen Spielbericht der Schweizer Zeitung Blick kommentierte Leser Renzo Haldemann: „Warum steht beim stärksten Team nicht der beste Torhüter Kobel im Tor?“ und bekam dafür Zuspruch.
Ein weiterer User schrieb polemisch: „Yann Sommer und diese Verteidigung sollten ihre Bankkonten überprüfen lassen.“
Ein Rumänien-Fan schrieb: „Danke an Yann Sommer für die fehlenden Zentimeter, ich hab dir einiges zu verdanken ich schick dir auch einen Laster voller Schoki zu“, und spielte darauf an, dass Sommer Bayern-Verteidiger Matthijs de Ligt als Dank für seine Rettungstat gegen PSG einen Laster voller Schweizer Schokolade versprochen und schließlich auch geliefert hatte.
Die Luzerner Zeitung gab Sommer immerhin noch die Note 3,5, merkte aber auch an, dass er sich beim letzten Gegentreffer nicht optimal verhielt.
Nati-Star Xherdan Shaqiri merkte an: „Das ist sehr enttäuschend, das darf uns nicht passieren, hier zuhause. Ich weiß auch nicht, was genau geschehen ist. Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Aber wir sind immer noch auf einem guten Weg.“
Chance auf Wiedergutmachung hat die Schweizer Nati vorerst nicht. Erst in der nächsten Länderspielperiode im September stehen in der EM-Quali die Spiele gegen Kosovo und Andorra an.