Bastian Schweinsteiger hat als TV-Experte während der Europameisterschaft gegen die Werbe-Richtlinien der ARD verstoßen - dennoch darf der frühere Bayern-Star seinen Job behalten.
ARD rüffelt Schweinsteiger
Wie der Sender bestätigte, habe Schweinsteiger "nach stundenlangen Diskussionen im Haus" eine Ermahnung erhalten - und nicht die fristlose Kündigung.
"Wir sind im Kontakt mit Bastian Schweinsteiger und seinem Management und haben um eine Stellungnahme zu dem Vorfall vom vergangenen Samstag gebeten", sagte eine Sprecherin des federführenden WDR auf dpa-Anfrage. "Dabei haben wir sehr deutlich gemacht, dass die ARD gemäß ihrer Richtlinien keine Form von Schleichwerbung und nicht kenntlich gemachter Produktplatzierung ihrer Protagonisten duldet."
Schleichwerbung für Uhrenmarke
Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt bezog am Montag Stellung zu einer entsprechenden Nachfrage der Bild-Zeitung, in der es um eine von dem Ex-Nationalspieler getragene Uhr ging. Der Bericht verweist auf einen Tweet Schweinsteigers, in dem dieser zwei Bilder teilte - deutlich erkennbar und einmal in Großbild-Format zu sehen ist die Uhr des ehemaligen Bayern-Stars.
Es handelt sich um ein Modell der Marke Garmin, für die Schweinsteiger seit 2019 als Botschafter tätig ist. Seinen Post während des EM-Viertelfinals zwischen England und der Ukraine kommentierte der Weltmeister von 2014 mit den Worten: "Zeit für die zweite Hälfte." Garmin vertaggte er dabei.
Nach der Stellungnahme der ARD hat Schweinsteiger den Tweet mittlerweile gelöscht.
Das sagt die ARD zur Schweinsteiger-Uhr
"Die ARD-Übertragungen von der EURO 2020 unterliegen - wie alle unsere Programme - den ARD-Werberichtlinien, die jede Form von Schleichwerbung und nicht kenntlich gemachter Produktplatzierung ausschließen", erklärte ein ARD-Sprecher der Bild.
Die hinterfragte Tatsache, dass Schweinsteiger "bei der Übertragung der Partie Ukraine gegen England eine Uhr trug und in der Halbzeitpause ohne unsere Kenntnis bei Social Media einen Post im Rahmen einer bezahlten Werbepartnerschaft veröffentlichte, werden wir prüfen und bewerten".
Mit dem Ergebnis, dass Schweinsteiger mit einem Rüffel davonkam. Der 36-Jährige selbst wollte sich auf Bild-Nachfrage nicht zu der Thematik äußern.