Selbst als Italiens Kapitän Giorgio Chiellini bei der Seitenwahl vor dem Elfmeterschießen im EM-Halbfinale gegen Spanien (4:2 i.E.) zu Scherzen aufgelegt war, blieb Dr. Felix Brych ruhig, schmunzelte und handelte die Situation angemessen.
Engländer von Brych begeistert
Und auch insgesamt leitete der deutsche Schiedsrichter die Partie souverän und ohne große Fehler. Zwar haderten Italiener und Spanier immer wieder mit einigen Entscheidungen des 45-Jährigen, beispielsweise in Person von Sergio Busquets oder Marco Verratti, doch Brych blieb seiner Linie stets treu.
Drei Gelbe Karten verteilte er in 120 Minuten, 35 Mal entschied er auf Foulspiel. In strittigen Situationen traf Brych stets die richtige Wahl.
Der EM Doppelpass mit Uli Hoeneß, Stefan Effenberg und Mario Basler am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1
Lineker und Winter loben Brych
Diese Leistung wurde auch in England auffallend positiv bewertet. "Großartiger Referee", twitterte etwa Fußball-Idol Gary Lineker während Brychs fünftem Auftritt bei der EM 2021.
"Ich liebe es, wie die Schiedsrichter bei diesem Turnier den Spielfluss ermöglichen. Sie geben nicht alle paar Sekunden für den leichtesten Kontakt einen Freistoß, wie wir es in der Premier League sehen", fügte Lineker hinzu.
Henry Winter wollte Brych sogar gleich auf der Insel behalten. "Es wäre großartig, falls dieser fantastische, ruhig-kontrollierte Schiedsrichter Felix Brych in London bleiben könnte. So drei bis vier Jahre", meinte der renommierte Journalist der Times.
Vor dem Halbfinale hatte Brych bereits die Vorrundenspiele zwischen Finnland und Belgien (0:2) sowie Niederlande gegen Ukraine (3:2) und das Achtelfinale Belgien - Portugal (4:0) sowie die Viertelfinal-Partie England gegen Ukraine (4:0) gepfiffen.
Bei der WM 2018 hatte ihn die FIFA bereits nach einer Vorrundenpartie nicht mehr eingesetzt.