Am Dienstag hat die UEFA entschieden, die Münchner EM-Arena beim Gruppenspiel zwischen Deutschland und Ungarn am Mittwochabend (EM 2021: Deutschland - Ungarn, ab 21 Uhr im LIVETICKER) nicht in Regenbogenfarben leuchten zu lassen und den Münchner Antrag abzulehnen.
So reagiert die UEFA auf die Kritik
Die UEFA sei "aufgrund ihrer Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation", hieß es als Begründung vom Verband.
Anschließend wurde der UEFA unter anderem vorgeworfen, dass sie "jegliche Glaubwürdigkeit verloren" hat (Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth), ein "beschämendes" Verhalten an den Tag legt (Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter), einen "befremdlichen Umgang mit Werten" pflegt (Lesben- und Schwulenverband in Deutschland) und ein "falsches Signal" sendet (Außenminister Heiko Maas).
UEFA verteidigt eigene Entscheidung
Am Mittwoch hat die UEFA nun ihre äußerst umstrittene Entscheidung in der Regenbogen-Frage verteidigt, ist den zahlreichen Kritikern aber gleichzeitig optisch entgegengekommen. Denn auf den sozialen Kanälen und der Website reicherte die UEFA ihr Logo überraschend in den Regenbogenfarben an und postete ein Statement.
"Heute ist die UEFA stolz darauf, die Farben des Regenbogens zu tragen. Es ist ein Symbol, das unsere Grundwerte verkörpert und alles fördert, woran wir glauben - eine gerechtere Gesellschaft, die tolerant gegenüber allen Menschen ist, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Glauben oder ihrem Geschlecht."
So erklärt die UEFA die Entscheidung
Als Antwort auf die Kritiker heißt es: "Einige Leute haben die Entscheidung der UEFA, den Antrag der Stadt München abzulehnen, als 'politisch' interpretiert. Doch im Gegenteil: Der Antrag selbst war politisch, verbunden mit der Anwesenheit der ungarischen Fußballmannschaft im Stadion heute Abend im Spiel gegen Deutschland."
Für die UEFA sei der Regenbogen "kein politisches Symbol, sondern ein Zeichen unseres Engagements für eine vielfältigere und integrative Gesellschaft".
Die Reaktionen auf die Aktion der UEFA fielen allerdings erneut zum großen Teil kritisch aus. Auf Twitter sprachen viele User von Heuchlerei oder Doppelmoral, der Verband mache sich weiter lächerlich.
Auch deshalb legte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin nach und hat die äußerst umstrittene Entscheidung in der Regenbogen-Frage verteidigt.
"Sie wissen ganz genau, dass die UEFA keine homophobe Organisation ist. Und ich persönlich bin es natürlich auch nicht. Das haben wir oft genug gezeigt", sagte der Slowene der Welt: "Aber wir wollen bei populistischen Aktionen nicht benutzt werden, nur deswegen haben wir diese Entscheidung getroffen. Aufgrund der Popularität des Fußballs wird zu oft versucht, Sportverbände für eigene Zwecke zu missbrauchen."