Ein Lächeln wollte ihm nicht übers Gesicht huschen. Obwohl Joshua Kimmich beim Zitter-2:2 gegen Ungarn zum "Star of the Match" gewählt wurde.
Kimmich mit Ansage an DFB-Stars
Grimmig saß der 26 Jahre alte Bayern-Spieler am Mittwochabend auf der Pressekonferenz, die Arme verschränkt, die Stirn tief in Falten gelegt. Kimmich war stinksauer! (Die SPORT1-Einzelkritik der DFB-Elf)
"Ich hoffe, dass wir jetzt endlich im Turnier angekommen sind“, warnte der Führungsspieler der deutschen Nationalmannschaft. "So wie gegen Ungarn brauchen wir da gar nicht antreten!"
Kimmich schlägt Alarm
Da ist Wembley. England. London. Achtelfinale. Trotz des schlechten Auftritts gegen Ungarn steht das DFB-Team als Gruppenzweiter in der K.o.-Runde und trifft am Dienstag im ehrwürdigen Wembley auf England. Rechtzeitig vor dem Kracher schlägt Kimmich Alarm!
"Ich hatte die Sorge, dass es nicht klappt", sagte der Ex-Leipziger nach dem erlösenden Schlusspfiff. "Wir lagen zweimal hinten. Da hast du natürlich kurzzeitig Bedenken."
Das Unentschieden im dritten Gruppenspiel hat der erneut nach hinten rechts beorderte Mittelfeldspieler als klaren "Stimmungsdämpfer" ausgemacht. "Dabei wollten wir die Euphorie gerade nach dem 4:2 gegen Portugal mitnehmen", befand der Mittelfeld-Akteur. "Das ist uns leider nicht gelungen und es bleibt ein Auf und Ab wie die letzten Monate."
"Das war ganz schwach von uns"
Kimmich-Klartext vor England-Hit!
Der Bayern-Star rüttelt seine Teamkollegen so richtig auf: "Ungarn hat es gut gemacht, aber ich möchte an dieser Stelle nochmal betonen: Das war ganz schwach von uns, das kann nicht unser Anspruch sein. Uns ist im Spiel mit dem Ball nicht viel eingefallen. Wir konnten ihnen gegen zehn Mann hinten keine Probleme bereiten."
Kimmich weiter: "Auch im Spiel gegen den Ball war es nicht gut. Wir haben es nicht geschafft, die Bälle zu erobern und den Gegner zu Fehler im Gegenpressing zu zwingen. Wir müssen es auch mal schaffen, ohne Gegentor vom Platz zu gehen."
Kimmich freut sich auf England
Erneut musste Torwart Manuel Neuer hinter sich greifen. Die beiden Treffer gegen Ungarn waren bereits die Gegentore vier und fünf bei diesem Turnier. Zum Vergleich: Achtelfinal-Gegner England hat noch kein einziges Gegentor kassiert. Ein weiterer Fakt, der die Anhänger nachdenklich macht: In allen drei Gruppenspielen geriet die deutsche Mannschaft mit 0:1 in Rückstand.
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Vor allem gegen tiefstehende, kämpferische Mannschaften wie Ungarn hat die Truppe von Joachim Löw tatsächlich enorme Probleme. Auch gegen Frankreich, das defensiv sehr kompakt stand, fiel der Mannschaft im Spiel nach vorne wenig ein.
Mit Blick auf das England-Spiel sind Löw und Co. durchaus optimistisch. Die "Three Lions" wollen im Vergleich zu Ungarn nämlich mit ihrer starken Offensiv-Reihe aktiv am Spiel teilnehmen. So wie beispielsweise der amtierende Europameister Portugal.
"Was Besseres konnte uns nicht passieren", soll Löw deshalb nach SPORT1-Informationen nach dem geglückten Weiterkommen zu seiner Mannschaft gesagt haben. Die Spieler sind heiß und wollen endlich zeigen, was in ihnen steckt. "Geil!", sagte Kimmich angesprochen auf den England-Kracher. "Ein schöneres Spiel gibt es fast nicht. Wir haben Luft nach oben und wollen das zeigen!"
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Neuer: "Wembley liegt uns"
Und Neuer ergänzte: "Wembley liegt uns. Das wird ein ein ganz anderes Spiel. Man hat es ja gesehen, wenn wir gegen spielstärkere Mannschaften spielen. Es ist ein K.o.-Spiel, wir wollen weiterkommen."
Bei einem Sieg gegen England würde Deutschland am 3. Juli im Viertelfinale in Rom auf Schweden oder die Ukraine treffen (Die Achtelfinalpartien im Überblick).
Bis dahin bedarf es aber einer deutlichen Leistungssteigerung. Vielleicht hilft es, dass Kimmich seine Kollegen rechtzeitig wachgerüttelt hat.